The Hermit and the Hedonist ist das zweite Album von Jim Kroft und kommt in einem sehr interessant gestaltetem Digipack daher. Der Schuber wird von einem ausgeschnittenem Kopf geziert, wenn man das Miniatur Fold-Out CD Cover einschiebt legt sich das Muster hinter diesen negativen Schattenschnitt.
Laut Info handelt das Album von „brutalen und schmerzhaften“ Erfahrungen des Künstlers. Hiervon lässt die sehr stark von den Beatles inspirierte Alternative Popmusik des Albums allerdings sehr wenig spüren. Natürlich schwebt eine gewisse Melancholie durch die Noten, jedoch besitzt jeder einzelne der 11 Songs eine fast schon zu packende und süßliche Melodie. Das Gemisch aus den erwähnten Beatles, ein wenig von den eher poppigen Radiohead und Bands wie Coldplay ergibt ein ist sehr feingliedrig zusammengestellt. Zumeist sanfte Beats, akustische Gitarren und eine fast unauffällige Perkussion lassen die wie gesagt immer melodischen Tracks prima ins Ohr gehen. Mal tauchen psychedelische Momente auf, mal hoch moderne Popelemente und trotzdem klingt das Album immer bündig. Also müsste The Hermit and the Hedonist ja eigentlich ein Überfliegeralbum sein. Das ist es aber leider nicht. Und das liegt zuforderst an den zu streicherlastig ausgefallenen Arrangements. Was bei den ersten beiden Songs noch mundet, wird über das gesamte Album gesehen fast unerträglich. Wie man so schön sagt bügeln die ständig groß aufgefahrenen Streicher vieles einfach platt. Auch fehlen dem Album die Ecken und Kanten und auch ein wenig der richtige Spannungsbogen. So drohen die 40 Minuten des Albums an einem vorbeizufließen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Hier ist ein Musiker mit großem Potential, der jedoch noch lernen muss, dass weniger manchmal mehr ist.
1. Memoirs From The Afterlife 3:34
2. Modern Monk 4:53
3. The Jailer 3:46
4. If I'm Born Too Late 3:10
5. Waiting For A Healin' 4:07
6. Ulysses 4:37
7. Canary In The Coalmine 3:41
8. Bleeding Into Bohemia 3:01
9. Haiku 3:23
10. Daylight 3:24
11. Morning Breaks 4:15