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The Devil's Blood
The thousandfold epicentre
The Devil's Blood: Ein spirituell befreites Review
So, jetzt gilt's! Um die holländischen Okkult-Rocker The Devil's Blood wurde rund um ihr Debüt The time of no time evermore ein regelrechter Kult-Hype veranstaltet. Zum Glück für die Band entpuppte sich die Platte nicht als Rohrkrepierer, sondern als an sich nicht schlechtes Stück Rockmusik - auch wenn man von dem proklamierten antikosmischen Blödsinn rundherum halten kann was man will. Leider flachte die Begeisterung für die CD mit der Zeit recht ab. Entpuppten sich die Songs an sich auf lange Sicht leider nicht als Klassiker.
Dafür gibt es jetzt in Form des zweiten Langdrehers The thousandfold epicentre umfangreichen Nachschub. Nicht nur, dass das Album ganz profan 20 Minuten länger ist, nein, es gibt irgendwie von allem ein bisschen mehr. Kompaktere Rocksongs, noch längere, intensive Epen, mehr Verspieltheit und Detailliebe, sowie einen ganzen Batzen Bombast mit Orgel- und Orchesterunterstützung. Musikalisch hat sich sonst nichts verändert und The Devil's Blood wirken immer noch, als seien sie aus der Zeit gefallen. Andererseits passt es natürlich gut in eine Epoche, in der „Retro“ der Trend der Stunde ist.
An der Stimme von Selim Lemouchis Schwester Farida scheiden sich immer noch die Geister, doch er selbst ging songschreiberisch etwas fokussierter zu Werke und präsentiert mit den geradlinigen „She“ und „Fire burning“ zwei ziemlich coole Rocker, die als Gegenpart zu den vielen längeren und langen Stücken fungieren. Gleich der Opener „On the wings of Gloria“ („Unending singularity“ ist nichts weiter als ein Intro) ist eine episch angelegte Psych-Rock-Nummer im Midtempo mit übereinander geschichteten Gitarren. In diese Kerbe schlagen auch das verspielte „Cruel lover“ und der stimmungsvolle Titeltrack. Ein Stimmungsdämpfer im vollen LSD-, Blut- und Satansrausch ist das schwebende auf Keyboard aufgebaute „Everlastung Saturnalia“. Doch zum Schluss holt die Band mit „The madness serpents“ und „Feverdance“ noch einmal zum großen Intensitätsschlag auf. Mit vielen teils fuzzigen Gitarrensoli, dramatischen Gesangslinien, einem hoppelnden Piano, symphonischen Einwürfen und treibenden Rhythmen erzeugt man eine sehr bunte Stimmung, auch wenn das Ganze teilweise recht langatmig und mit heißer Luft angereichert wirkt.
Der große leidenschaftliche Zauber der Anfangstage ist zwar dahin, doch überzeugen The Devil's Blood jetzt umso mehr rein mit ihrer Musik. Und diese gefällt auf The thousandfold epicentre wieder sehr - rückblickend sogar mehr als zuvor. Den spirituellen Unterbau muss man dazu nicht unbedingt mögen. Es bringt ihn eben nicht jeder so schön übertrieben ironisch wie zum Beispiel Ghost rüber.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Unending singularity | 2:18 |
2 |
On the wings of Gloria | 7:04 |
3 |
Die the death | 3:53 |
4 |
Withing the charnel house of love | 3:35 |
5 |
Cruel lover | 7:25 |
6 |
She | 5:39 |
7 |
The thousandful epicentre | 9:02 |
8 |
Fire burning | 5:06 |
9 |
Everlasting saturnalia | 6:12 |
10 |
The madness of serpents | 8:26 |
11 |
Feverdance | 15:14 |
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Besetzung |
Selim Lemouchi (Gitarre)
Farida Lemouchi (Gesang)
+ Begleitmusiker
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