„Melancholic Prog” habe ich das Ganze genannt. „Alternative Art-Rock“ würde genauso stimmen. Bestimmend sind die noisigen Gitarren, die einen gewissen melancholischen Grundton erzeugen. Darüber liegt die geschmeidige weiche Stimme von Louis Gabbiani, die gelegentlich auch mal scharf angreifen kann.
Für den reinen Alternative-Bereich ist das Ganze aber zu verspielt und ambitioniert.
Vergleiche?: Kann sich jemand eine Kreuzung zwischen A-Ha und den Beautiful South vorstellen? In diese Richtung geht’s – verträumt, leicht poppig, manchmal etwas verspielt.
Aber es gibt zwischen diesen beiden Bands auf der einen Seite und The Amber Light auf der anderen einen grundlegenden Unterschied. Es fehlen hier die packenden Hooklines, die Melodien für die Ewigkeit, die Identität des einzelnen Stücks. So bleibt nach 50 Minuten ein gewisses Wohlfühlempfinden, aber vor allem die Erinnerung eines sanft am Ohr vorbei plätschernden Baches.
Bei der vor drei Jahren erscheinen EP hat das noch 14 Punkte erbracht. Bei der doppelt so langen Spielzeit dieses Albums prägen die Längen den Gesamteindruck allerdings einfach stärker.