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Div. (Batzdorfer Hofkapelle)
Oboenkonzerte am Dresdner Hof
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 25.09.2008
(Accent / Note 1 / CD DDD / 2008 / Best. Nr. ACC 24202)
Gesamtspielzeit: 70:36
Internet:
Batzdorfer Hofkapelle
Accent
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IM SCHRANK
Als die Glanzzeiten des Barock vorüber und längst ein anderer Stil in Mode gekommen waren, verstaute man in Dresden die eigenen und fremden Manuskripte, die Johann Georg Pisendel (1687-1755) dort als Konzertmeister gesammelt hatte, kurzerhand im großen "Schranck II". Aus dieser zum Glück bis heute erhaltenen und in ihrer Zusammensetzung noch rekonstruierbaren Sammlung stammen die hier eingespielten Werke. Dabei dürfen die von Pisendel stammende Sinfonia und das ihm zugeschriebene g-moll-Concerto durchaus noch als die musikalisch gehaltvollsten der insgesamt sieben Stücke gelten. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade Oboenkonzerte wie die hier eingespielten als die U-Musik der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts schlechthin fungierten, damit also auch leicht und gefällig daherzukommen hatten. So sind zumal die beiden keinem Komponisten mehr zuzuordnenden Concerti, aber auch die entsprechenden Stücke von Valentini (1681-1753) und Heinichen (1683-1729) recht schlicht strukturierte Massenware, die ihren Reiz allein aus solistischer Virtuosität bezieht.
Damit wartet die Oboistin Xenia Löffler dann auch ein ums andere Mal auf; ihr gelingt selbst in den vetracktesten Passagen noch eine klar artikulierte Tongebung. Durch kleinste Veränderungen in Tongebung, Dynamik und Akzentuierung gestaltet sie die Partien mit erstaunlicher Vielfalt. Die Batzdorfer Hofkapelle musiziert dazu derart schwungvoll, dass der Drive die Musiker gelegentlich fast aus der Kurve zu tragen droht.
Und dennoch: Die Frage muss erlaubt sein, wer 70 Minuten lang in Ausdrucksgehalt und Klangfarbe einander ähnelnde Oboenkonzerte genießen/erdulden soll? Niemals waren die Stücke für eine solche Reihung gedacht und die programmatisch viel zu einseitige Anlage der CD führt beim Hörer schnell zu Überdruss. Die Souveränität und technische Perfektion, mit der man sich dank der Erfahrungen der historischen Aufführungspraxis solchen Werken inzwischen nähert, ist für sich genommen eben noch kein Argument, diese (gebündelt) aus dem Schrank zu holen.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
1-3 Pisendel: Sinfonia B-Dur (Mus. 2421-N-1)
4-7 Anonymous: Concerto Es-Dur (Mus. 2-O-6,2)
8-10 Pisendel (?): Concerto g-moll (Mus. 2-O-14)
11-13 Fasch: Ouvertüre G-Dur (Mus. 2423-N-15)
14-17 Valentini: Concerto D-Dur (Mus. 2387-O-5)
18-20 Anonymous: Concerto F-Dur (Mus. 2-O-6,4)
21 Heinichen: Concerto c-moll (Mus 2398-O-9) |
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Besetzung |
Xenia Löffler, Michael Bosch: Oboe
Daniel Deuter: Violine
Batzdorfer Hofkapelle
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