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America

Live In Chicago


Info
Musikrichtung: Folk / Singer/Songwriter / Pop

VÖ: 31.10.2008

(Soundstage/Soulfood Music)

Gesamtspielzeit: 110:00

Internet:

http://www.venturahighway.com
http://www.soundstagedvd.com



Das namenlose Pferd wird weiter geritten...

Seit über 35 Jahren bestehen America nun schon, und mancher hat diese Band vielleicht aus den Augen verloren, da diese seit ihrem letztem Hit 1982 ("The Last Unicorn") zumindest hierzulande aus der öffentlichen Wahrnehmung fast verschwunden sind. Wer vor allem die erste Dekade von America kennt und nach 25 Jahren nun diese Live-DVD in die Finger bekommt, wird jetzt wohl vor allem eines feststellen: das Repertoire hat sich nicht wesentlich verändert. Das legendäre History - America's Greatest Hits - Album von 1975 (über 30 Jahre ist das her...), welches damals 12 Songs umfasste, ist mit 12 Songs und damit komplett und ohne Ausnahme vertreten. Hinzu kommen natürlich auch die späteren Hits aus den frühen 80'ern "The Last Unicorn" und "You Can Do Magic".

Die Tracklist zeigt somit schon, dass es (trotz einiger weniger) neuer Alben ruhig um America geworden ist und größere Erfolge im letzten Vierteljahrhundert leider ausblieben. Und so besinnt man sich auf Live In Chicago auf bewährtes und damit überwiegend altes Songmaterial. Und dieses kann man Gerry Beckley und Dewey Bunnell wohl auch eigentlich nicht übel nehmen, schließlich kommen die Fans eben wegen dieser Stücke ins Konzert. Und wegen dieser Stücke kauft man sich wohl auch diese DVD.

Musikalisch und optisch ist das Konzert tadellos. Zwei in Ehre gereifte Herren in schwarzen Anzügen und mit schwarzen Gitarren bewaffnet (mit Sonnenbrillen hätte man wohl im ersten Moment geglaubt, versehentlich Men In Black eingelegt zu haben...) geben ein hervorragendes Akustik-Rock-Konzert. Die gut aufgelegten Herren Beckley und Bunnell beweisen, dass sie Ihr Handwerk verstehen und ihre Stimmen und Instrumente beherrschen. Und jedem, der bislang nur "Horse With No Name" oder "The Last Unicorn" von America kannte, sollte beim Genuss dieses Konzertes merken, dass diese doch einige große Stücke mehr hatten und es lohnt, sich mit der 70'er Dekade der Band doch intensiver auseinanderzusetzen.

So gut das Konzert auch gegeben und auf DVD gebracht wurde, so enttäuschend ist dagegen die Aufmachung. Wer sich sonst über spärliche und lieblose Booklets von CD's und DVD's ärgert, dem wird hier der Wind von vornherein aus den Segeln genommen: es gibt keins. Tracklist auf DVD-Rückseite, mehr Infos gibt es nicht - nicht einmal in welchem Jahr (!) und wo genau in Chicago das Konzert stattfand. Viel liebloser geht es wohl nicht.

Fazit: America mögen eine Band mit größerer Vergangenheit als Zukunft sein - Live ist das egal, hier wird immer noch eine große Klasse bewiesen! Eine alte Indianerweisheit lautet zwar: "Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!" - im Falle von America's namenlosem Pferd kann man da aber ruhig mal eine Ausnahme machen!



Jürgen Weber



Trackliste
1. Riverside
2. Ventura Highway
3. You Can Do Magic
4. Don't Cross The River
5. Daisy Jane
6. The Last Unicorn
7. I Need You
8. Head And Head
9. Till The Sun Comes Up Again
10. Tin Man
11. Muskrat Love
12. The Border
13. Woman Tonight
14. Only In Your Heart
15. California Dreamin'
16. Lonely People
17. Sandman
18. Sister Golden Hair
19. All My Life
20. A Horse With No Name

Bonus:
Interview mit Gerry Beckley
Interview mit Dewey Bunnell
Besetzung

Gerry Beckley
Dewey Bunnell


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