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„Fire“ in der Maria – THE BLACK SEEDS stehen auf Funk
Als ich am 19. November 2008 gegen 21 Uhr an dem berühmten Technoschuppen „Maria am Ostbahnhof“ eintraf, waren nur ein Häuflein Menschen versammelt, die das dritte Konzert der neuseeländischen Band The black Seeds in Berlin miterleben wollten. Der Türsteher vertröstete uns freundlich wegen der falschen Anfangszeit und ließ uns wenig später herein.
Etwa 600 überwiegend zwischen 25 und 32 Jahren junge Zuschauer waren dann an diesem kalten und verregneten Abend zusammengekommen, als gegen 22 Uhr die Berliner Band Eva Be & the Be´s furios mit lebendigem Saxophon und Trompete das Konzert eröffnete. Gut gemixte Dub & Reggae-Steps gingen sofort in die Beine. Am 20. Dezember 2008 tritt diese Formation im Lovelite auf - empfehlenswert gegen kalte Winterdepressionen!
Um 23 Uhr war dann die Bühne frei für die so hoch gelobte Band um dem Sänger und Gitarristen Barnaby Weir und seine 7-köpfiges Begleitcombo. Sie waren mir in diesem Sommer mit ihrem wohlklingendem vierten Album Into the Dojo aufgefallen und ich war neugierig, wie diese warme Reggae-Dub-Musik mit „Pacific-Vibes“ live gespielt wird.
Percussionist Daniel Weetman eröffnet mit „Fire“ vom zweiten Album On the Sun den funkigen Abend. Seine Stimme klingt deep und schwarz. Jabin Ward und Andrew Christiansen an Saxophon und Trompete lassen James Brown & Co. wieder auferstehen. Weitere Stücke vom neuen, fünften Album Solid Ground heizen dem bereits angewärmten Publikum dann richtig ein. Frontman Barnaby Weir kommt gar nicht dazu, mit dem Publikum richtig in Kontakt zu kommen. Funk und Rhythmus prägen diesen Abend.
Dieser Groove scheint manchmal zu viel des Guten. Das beschworene Mitsingen und Mitklatschen wirken unpassend und übertrieben. Die famose und differente Instrumentierung der CDs geht genauso verloren wie der einprägsame, subtile Bluesgesang von Weir. Am deutlichsten fällt mir dieses beim Hit „The Answer“ auf, der im letzten Sommer auf diversen Radiokanälen der Republik lief. Den Song spielt die Combo einsilbig, blechern und abgeklärt. Schade!
Wahrscheinlich haben die großen Auftritte bei diversen Festivals in diesem Jahr wie beim Summer Jam & Splash Festivals (mit Jay Z, Common, Steven Marley uvm), in Dänemark beim Roskilde Festival (u.a. mit Radiohead und Kings of Leon), den englischen Lovebox Weekender (mit den Flaming Lips, Manu Chao, Groove Armada) und Rip Curl Boardmaster Festival, dem Garance Festival in Frankreich und vielen, vielen mehr die Black Seeds dazu angestiftet, für Groove-Stimmung zu sorgen. Dem Publikum hat es gefallen.
Andreas Schneider
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