Musik an sich


Reviews
Detlev Schmidtchen

The last Planet; Chapter 1 - Impressions


Info
Musikrichtung: Krautrock / New Age

VÖ: 27.10.2007

(Jks-World / Pool Music und Media)

Gesamtspielzeit: 57:48

Internet:

http://www.dETsmi.de
http://www.last-planet.de


Von 1975 bis 1980 war Detlev Schmidtchen Tastenmann der hannoverschen Progressiv-Rocker Eloy und hat mit ihnen ihre wohl erfolgreichsten Alben Dawn und Ocean, das Live-Album und Silent Cries and mighty Echoes, das Eloy in rockigere Regionen führte, mit eingespielt.

Danach ist es relativ ruhig um ihn geworden. Zweimal, 1986 und (nach einem Neuanfang 1991) 1998, hat er der Musikwelt den Rücken zugewandt. Aber „ich konnte die Finger nicht davon lassen“ bekennt er im Booklet zu The last Planet; Chapter 1 – Impressions, das schon im Titel deutlich macht, dass in Zunft noch etwas von Schmidtchen zu erwarten ist.

Natürlich findet man auf dem Album reichlich Spuren aus seinen erfolgreichen Eloy-Tagen. Da hätte es eines so deutlichen Hinweises wie des Titels „Elois Spirit“, der auch gleich mit einem Eloy-Sprach-Sample startet, gar nicht bedurft. Vor allem die Gitarrenarbeit erinnert ein ums andere Mal an seine früheren Arbeitgeber. Bei „Dhubidu“ z.B. vor einer weit gewobenen Synthesizer-Tapete.

Daneben folgt Schmidtchen recht häufig den Spuren der stark repetitiven Krautrockacts, die die Trance Musik vorbereitet haben. Das lange „Impressions“ ist ein ruhiges einlullendes Beispiel dafür, während „Rakie Rakie“ ebenso mit stark sich wiederholenden Motiven arbeitet, aber wesentlich härter und aggressiver zu Werke geht.

Ganz im Gegenteil dazu steht „Lane 7“, ein fast „normaler“ Track, der nett und weich zwischen Kraut- und Melodic Rock hin und her pendelt.

Die Möglichkeiten des Longtracks lotet Schmidtchen mit „Rakiedanus“ aus. Eingeleitet von zarten Klängen und Sphärensound, orientiert sich das Stück in der ersten Hälfte zwischen New Age und Krautrock. Dann wird es kraftvoller, soundtrackartig und erdverbundener. Man hat den Eindruck eine römische Legion aus einem Spartacus-Film marschiert durch die Weiten der Galaxis.

Wenig Neues in den Weiten des Klangkosmos, aber ein durchaus gelungener Wiedereinstieg im Zirkus, von einem Künstler, der seine Wurzeln mit deren Wirkungsgeschichte vermählt. Etwas synthetisch manchmal. Daran könnte man auf dem nächsten Album, auf das sich mich jetzt schon freue, noch arbeiten.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Seven Bells 5:14
2Lane 7 5:09
3Spring 4:30
4Dhubidu 3:01
5Impressions16:55
6Rakie Rakie 4:05
7Elois Spirit 3:31
8Rakiedanus12:28
9Stairway to Paradise? 2:47
Besetzung

Detlev Schmidtchen (alles was Tasten hat, Git, Voc)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>