Man müsste wohl hundert Leben haben, um alle Bands dieser Welt gehört zu haben. So gehöre ich dann auch zu den Unwissenden, die von Quidam zum ersten Mal hören. Was sich als ziemliche Wissenslücke erweist. Diese Band ist so erstklassig, dass mir Vergleiche schwer fallen. Ganz weit im Hinterkopf kommen mir bestenfalls Fleetwood Mac in den Sinn. Die Musik auf Alone together ist instrumental so herrlich differenziert, dass ich sie jetzt schon zum x-ten Male höre, und immer noch neue Feinheiten „erhöre“.
Trotz ihrer Filigranität ist die Musik mächtig, fast wuchtig und raumfüllend. Der Spannungsbogen in jedem Titel ist meisterlich. Dabei wechseln Melancholie (Different) und leicht jazziger Rock (They are there to remind us) sich ohne empfundenen Stilbruch ab. Trotz der vordergründigen Gitarren haben die anderen Instrumente ihren Platz und harmonieren unter- und miteinander wie ich es lange nicht mehr gehört habe.
Fazit: Erstklassiger Artrock ohne wenn und aber. Eins der seltenen Exemplare einer CD, die von vorne bis hinten stimmig ist. Schon aus diesem Grund kann ich keinen Anspieltipp geben.
Guest Emila Nazaruk: Backing Vocals (Kinds of solitude at night) Piotr Nazaruk: Xaphoon (Different), Zither (Kinds of solitude at night) Piotr Rogóz: Alto Sax (We lost)