Ruhiger harmonischer Prog kommt auf den Hörer von Syndestructible zu. Der Opener ist ein Vocal-Einstieg in bester Yes-Tradition. Das ist kein Zufall. Syn waren dermaleinst Vorläufer der britischen Prog-Giganten. An Bord sind noch zwei der Urmitglieder: Yes-Basser Chris Squire und Sänger Steve Nardelli, der immer wieder Ähnlichkeiten zu Jon Anderson zeigt. (Ein nettes Bild von 1967 ziert das Booklet.)
Dennoch ist Syn beileibe kein Yes-Clone. Die Band kommt wesentlich ruhiger daher, was wiederum Nähen zu bestimmte Yes-Kompositionen aus der Union-Zeit herstellt. Häufiger kommen mir aber bessere Barclay James Harvest oder die Moody Blues in den Sinn – jeweils mit reduziertem Bombast. Das abschließende “The Promise“ erinnert von der Gitarrenarbeit her stellenweise an Pink Floyds Animals.
Syndestructible ist weder ein Überfliegeralbum noch sonderlich innovativ, aber ein wunderschönes Prog-Album, das auf jedes wilde Gefrickel verzichtet, in wunderschönen Melodien und Harmonien schwelgt und gelegentlich mal soft rockend an Tempo gewinnt.