Misstrauen ist angesagt, wenn ein One (oder Two) Hit Wonder zehn Jahre danach plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint. Daher bin ich mit möglichst gedrosselten Erwartungen an Paradise herangegangen, obwohl die Erinnerung an “Step it up“ und “Connected“ noch durchaus angenehm im Langzeitgedächtnis nachhallt.
Bis auf ein zwei Ausreißer nach unten erfüllt Paradise diese Erwartungen fast vollkommen. Sympathischer, etwas funkiger Disco-Pop klingt aus den Boxen. Die Klasse der alten Stücke wird dabei allerdings zu keinem Zeitpunk erreicht. Auch “Sun“, die wohl hitverdächtigste Nummer des Scheibe, erreicht die Megaklasse der alten Hits nicht, obwohl sie konsequent auf den alten Spuren wandelt.
Die Versuche zu neuen Ufern aufzubrechen kann man an zwei Fingern anzählen. “First Love” ist ein merkwürdiges langsames Stück, bei dem sich zwei Stimmen abwechseln. Die weibliche klingt wie Micky Maus. Die männliche erinnert an die Kunststimme von Flash and the Pan. Da passt auch die ganze Atmosphäre hin - eine kühle Sterilität, die nicht zu den Stereo MCs passt. “The Fear” scheint alte Prince-Sachen mit der Stimme von Sam Brown zu mischen.