Rachmaninov, S. (Andsnes)
Klavierkonzerte Nr. 1 & 2
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Info |
Musikrichtung:
Nachromantik
VÖ: 17.10.2005
EMI Classics / EMI (CD, DDD (AD: 2005, z.T. live) / Best.nr. 7243 4 74813 2 1)
Gesamtspielzeit: 58:19
Internet:
Leif Ove Andsnes
EMI
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RAUSCHHAFT UND DENNOCH KLAR
Rachmaninovs (1873-1943) Klavierkonzerte werden noch immer allzu oft als bloße Effektstücke schräg angesehen. Vielleicht gereicht es ihnen insofern zum Nachteil, dass Filmemacher sie gerne zu ihren Zwecken ausgeschlachtet habe. Tatsächlich jedoch stehen diese Werke hinsichtlich des pianistischen Anspruchs in der Nachfolge Liszts und in Aufbau und Struktur in der Tradition Tschaikowksy. Keine leichte, seichte Kost also, wenn man sie richtig zuzubereiten weiß.
Dies nun allerdings ist das eigentliche Problem, denn nur zu gerne nutzen auch Pianisten Rachmaninovs Konzerte als reine Virtuosenshow. Im Sinne des Komponisten ist das nicht, wie die erhaltenen Aufnahmen, in denen er selbst als Interpret agiert, zeigen. Seinem Ansatz folgen nun endlich wieder Leif Ove Andsnes und die Berliner Philharmoniker. Mit messerscharfer Akzentuierung, peitschenden Rhythmen und einem Höchstmaß an Transparenz gestalten sie die Konzerte als ständiges Wechselbad zwischen ekatstischer Erregung und melancholischer Schwärmerei. Bei allem Schwelgerischen, was durchaus hemmungslos ausgelebt wird, und trotz des kraftvollen Farbauftrags verschliert und verunklart hier nichts. Jeder Einsatz im Orchester bleibt hörbar, in jedem Lauf vermag man noch die Einzelnoten wahrzunehmen. Wie Andsnes dabei wie im Rausch und dennoch kontrolliert über die Tasten fegt, sich mit der Musik in die Erregung hineinsteigert und diese glutvoll ausbreitet, ist einfach mitreißend. Auch seine intensive Deutung der langsamen Mittelsätze kann niemanden kalt lassen. Antonio Pappano hält das ganze vom Dirigentpult aus mit straffer, ordnender Hand zusammen. Wenn nach dem populären 2. Klavierkonzert begeisterter Applaus aufbranded (dieses Konzert wurde in Berlin live mitgeschnitten, während das andere im Studio aufgezeichnet worden ist), ist man selbst geneigt, noch einen Bravo-Ruf hinzuzufügen.
Es ist dies gewiß eine der schönsten, strahlendsten Rachmaninov-Einspielungen der letzten Jahre, die zudem auch in puncto Tontechnik und Klangfülle keine Wünsche offen läßt.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Klavierkonzert Nr. 1 es-moll, op. 1 1 Vivace 12:06 2 Andante 05:46 3 Allegro vivace 07:45
Klavierkonzert Nr. 2 c-moll, op. 18 4 Moderato 10:15 5 Adagio sostenuto 10:58 6 Allegro scherzando 11:29 |
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Besetzung |
Leif Ove Andsnes, Klavier
Berliner Philharmoniker
Ltg. Antonio Pappano
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