Sorrel Nation
Lost En Route
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Sorrel Nation, ja, die Musikerin weist darauf hin, dass das ihr wirklicher Name sei, stammt aus Kent, Großbritannien. Selbst bezeichnet sie ihre Musik als eine Mischung von Einflüssen solcher Bands und Musikern*innen wie Fleetwood Mac, Portishead, Gillian Welch, Dave Swarbrick, Martin Carthy und anderen. Beim ersten Hören fällt auf, dass eine offensichtlich starke Inspiration durch Musik der Siebziger Einzug gehalten hat in diese Mischung aus Rock, Folk Rock und Pop, und ein wenig Country vielleicht.
Seit ihrem zehnten Lebensjahr steht sie auf der Bühne und trat im Vorprogramm einiger bekannter Bands auf, seit dem dreizehnten Lebensjahr als Leadsängerin einer Folk Rock-Band. Bislang hat die Sängerin und Gitarristin einige EPs veröffentlicht, und nun stellt sie mit Lost En Route den ersten Longplayer vor. Die Musik soll eine Sammlung von Liedern darstellen, die eine emotionale Reise umfasst und über verlorene und wiedergefundene Freundschaften und Beziehungen berichtet, von Höhen und Tiefen persönlicher Momente und Veränderungen in ihrem Leben.
Theorie und Praxis, wie hört sich die Musik an? "Crazy For You", der Opener, bestätigt das oben Aufgeführte weitestgehend. Sanfter Rock mit Folk-Appeal, die Siebziger lassen grüßen, eine schöne Melodie, so hätte Sandy Denny auch den einen oder anderen Song gestalten können. Mittendrin "platzt" Sam Anderson mit einem kraftvollem und leicht verzerrten Gitarrensolo aus der Stimmung und bringt den gewissen "Rock-Appeal" hinein.
"Old Man" weist nun in eine ganz andere Richtung, Folk und einige Country-Anklänge lassen mich auch an Neil Young denken, ein Hauch von dessen Platte "Old Ways" durchweht die Stimmung, dazu die schöne Melodienfolge, das ist eine Art Wärme, die ausgestrahlt wird, und dazu pluckert ein Banjo. Mit individuell geprägter Stimme trägt die Protagonistin diesen und alle übrigen vor. Das leichte Vibrato kommt dann besonders zur Geltung, wenn ein Song wie "Eggshells" ertönt, und ich hierbei ganz stark an die Kollegin Stevie Nicks denken muss. Und wieder erhebt sich der Gitarrist zu einem kurzen, aber prägnanten Solo aus der ruhigen Stimmung.
"Trouble Again" kommt dann locker und up-tempo, wiederum ein Hauch Country inklusive Banjo, und sehr schön sind vor Allem die Balladen oder eher ruhigen Songs, weil sie emotional sehr berühren können. Die geäußerte Absicht der Protagonistin scheint demnach treffend umgesetzt zu worden sein. Man kann sich hierzu auch des Booklets mit den Texten bedienen. Alles in Allem eine sehr intim wirkende Werkschau, von Sorrel Nation mit einer individuell geprägten Stimme vorgetragen, und von der Band einfühlsam begleitet. Ich hoffe doch sehr, dass sie mit dieser Platte, die sie im Übrigen auf der Plattform Kickstarter anbietet, einen verdienten kleinen Erfolg einfahren wird.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Crazy For You
2 Old Man
3 Living Free
4 The Way The Wind Blows
5 Eggshells
6 Trouble Again
7 Dead Man's Road
8 Wild Solitude
9 Lost En Route
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Besetzung |
Sorrel Nation (vocals, guitar)
Rhian Baroche (keys)
Stefan Croot (bass)
Sam Anderson (lead guitar)
Simon Browne (drums)
Caelia Luniss (violin)
Bea Everett (backing vocals, harmonies)
Kirk Bowman (banjo)
Theo Holder (cello)
Nathan Williams (cittern)
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