Lieblingslieder 48: John Legend - “All Of Me“
Mit der Dezemberausgabe 2020 von Musikansich startete Ingo Andruschkewitsch eine neue Kolumne. Er stellt nun jeden Monat ein Lied vor, das ihm über die Jahre ans Herz gewachsen ist. Sozusagen ein Lieblingslied. Eine Besonderheit wird dabei sein, dass er das jeweilige Lied selbst in einem Video präsentieren wird - manchmal eng am Original, manchmal nicht, je nach Lust und Laune. Seit vielen Jahren bin ich ein ziemlicher TV-Abstinenzler. Nur selten finde ich Zeit und Muse, mich vor ein TV-Gerät zu setzen. Hinzu kommt, dass – unabhängig vom Sender – die Programme selten eine Qualität aufweisen, die mich anspricht. Es gibt natürlich Ausnahmen. Ein davon ist meines Erachtens die sogenannte Late-Night-Show Inas Nacht, die vom NDR produziert wird. Was mir besonders gefällt ist, dass die musikalischen Gäste hier in der Regel wirklich live auftreten. So habe ich schon einige tolle Künstler kennengelernt. Ende 2013 habe ich so zum ersten Mal den Sänger John Legend wahrgenommen, der mit seinem großen Hit “All Of Me“ (aus dem gerade veröffentlichten vierten Album Love In The Future) in der Sendung auftrat. Eine fantastische Live-Version des Liedes. Seither begleitet mich das Lied immer wieder. Und auch wenn es für Klavier geschrieben wurde, kann man es wunderbar mit einer Gitarre begleiten. Daher verwende ich es auch sehr gerne im Gitarrenunterricht bei fortgeschrittenen Schülern. Denn so einfach es vielleicht klingen mag, ist “All Of Me“ harmonisch doch recht interessant komponiert. John Legend, der das Lied gemeinsam mit Toby Gad geschrieben hat, verwendet nicht einfach nur die typischen Grundakkorde, sondern erweitert diese häufig mit Septime, großer Septime und None, so dass eine gewisse Leichtigkeit entsteht. Beim Text handelt es sich, wie so häufig in der Popmusik, um ein Liebeslied. Dabei gefällt mir, dass es nicht einfach nur ‚Tralala, ich liebe dich‘ heißt. Der Text geht mehr in die Tiefe und ist nicht banal. Textzeilen, wie Love your curves and all your edges, all your perfect imperfections im Refrain bedeuten, dass man am Gegenüber nicht nur alles Schöne liebt, sondern auch die Unperfektheiten, denn niemand ist nur perfekt. Für meine Fassung musste ich das Lied wieder auf meine Stimmlage anpassen. Statt in Ab-Dur erklingt es bei mir in E-Dur. Dazu spiele ich es in D-Dur mit dem CAPO im zweiten Bund der Gitarre, was mir klanglich besser gefällt, als es direkt in E-Dur zu spielen. John Legend ist ein fantastischer Musiker, Komponist und Sänger. Völlig zu Recht ist er in den Charts weltweit mit seinen Liedern immer wieder in vordersten Positionen zu finden. “All Of Me“ ist für mich sein herausragender Song und damit ohne Wenn und Aber eines meiner unbedingten Lieblingslieder! Ingo Andruschkewitsch |
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