Alfredo Rodríguez
Coral Way
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Alfredo Rodríguez Salicio, wurde 1985 in Havanna geboren, als Pianist kam er sowohl mit klassischer Musik als auch Jazz in Berührung, durch seine Heimat flossen automatisch Einflüsse kubanischer Folklore ein, war doch auch der Vater Sänger und Komponist.
2006 wurde Quincy Jones auf ihn aufmerksam und 2007 kam es zur Gründung eines ersten Trios, 2009 erfolgte die Umsiedelung in die USA. Dort spielte er unter anderem mit Wayne Shorter, Herbie Hancock, Patti Austin, James Ingram, McCoy Tyner und weiteren. Seit 2012 erscheinen regelmäßig Alben und nun das aktuelle, Coral Way.
In der Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass die Musik des neuen Albums den Sound von Miami verkörpern soll: eine Mischung aus Latin Pop, Timba, Salsa, Bachata, Tango, Reggaeton und Bolero, die die vielfältige Gemeinschaft der zusammenlebenden Latinos der Stadt durchdringen und gleichzeitig individuell ihre einzigartigen musikalischen Hintergründe aus ihren Kulturregionen teilen. In Miami lebt der Pianist seit 2019, ein guter Nährboden für die Verschmelzung von lateinamerikanischer Musik und Jazz. So soll auch die Musik der Platte als Reminiszenz an die vielfältige Latino-Gemeinschaft der Stadt zu verstehen sein und sich sowohl auf Rodriguez' Wurzeln als auch auf seine neu gewonnenen Erfahrungen beziehen.
Gleich der Titelsong zu Beginn zeigt auf, wie genau das gelungen ist. In der Basis ist das eigentlich weder Latin noch Jazz, sondern eher typische Fusion, wie sie sich seit den Siebzigern mit unterschiedlichen Ausprägungen etabliert hat. So vernehme ich Spuren von Weather Report, der Musik von Chick Corea als auch einigen Platten von Billy Cobham oder The Brecker Brothers. Die Besonderheit hier ist letztlich, dass Rodríguez verstärkt diese Latin-Elemente hat einfließen lassen, repräsentiert nicht nur durch die umrahmende Perkussion, sondern zum Beispiel auch durch die Gesangsbeiträge von Cimafunk und Alana Sinkëy (#2, 4, 5).
Sicher hat der Protagonist nichts wirklich Neues geschaffen, all' das hier Präsentierte hat es alles bereits gegeben, spannender waren da frühere Produktionen wie Tocororo oder The Little Dream, dennoch spielt man hier auf hohem Niveau, die Musik ist professionell, lebendig, aber wirkt auf mich ein wenig gedrosselt in mancher Hinsicht, als wäre hier noch Platz für mehr Leidenschaft und Feuer.
Die Mischung von lateinamerikanischen Rhythmen, Funk, inklusive viel Groove, ist natürlich sehr abwechslungsreich und auch stets mitreissend, selbst dem Klassiker "Für Elise" wurde hier ein Latin-Feeling eingehaucht.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Coral Way
2 Fidju di Lua (feat. Alana Sinkëy)
3 Blueberry Field
4 El Llamado (feat. Cimafunk)
5 Sueño de Luz (feat. Alana Sinkëy)
6 La Bilirrubina
7 Maracuyá
8 Distant Memories
9 Für Elise
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Besetzung |
Alfredo Rodriguez (piano, keyboards)
Cimafunk (vocals - #4)
Denis Cuni (trombone -all tracks except #3, 5, 8, 9)
Yarel Hernandez (bass guitar - all tracks except #8)
Regis Molina (alto saxophone - all tracks except #3, 5, 8, 9)
Juanma Montoya (guitars)
Michael Olivera (drums - all tracks except # 8, percussion - #8)
Carlos Sarduy (trumpet - all tracks except #5, 8, 9)
Alana Sinkëy (vocals - #2, 5)
Marcelo Woloski (percussion)
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