Arca
Forces
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Arca ist das Projekt der beiden Komponisten Joan Cambon und Sylvain Chauveau. Seit 18 Jahren treffen sich die beiden immer wieder mal und manchmal kommt dabei dann ein Arca-Album heraus, dies ist mit Forces nun zum fünften Mal passiert.
Mit diesem Album verfolgt das Duo ein sehr ernstes Thema. Der Untertitel lautet: Thirteen Pictures inspired by people involved in conflict zones around the mediterranean sea und passender Weise sind auf dem Cover zerstörte Häuser zu sehen. Nun ist es natürlich schwierig, ein solches Thema rein instrumental darzustellen und dementsprechend wichtig ist natürlich das Wort „inspired“, mit dem halt ausgesagt wird, dass es um das geht, was dieses Thema bei den Künstlern auslöst, und kein Protestalbum oder ähnliches ist.
Doch schauen wir erst mal auf die Musik. Nach einem kakophonen und auch etwas in den Ohren schmerzenden elektronischen Einstieg, entpuppen sich die folgenden Stücke als zumeist sehr melodische, melancholische Stücke, gemacht aus Soundscapes und elektronischer Musik. Nach den sehr düster-melancholischen Stücken drei und vier startet das nächste Stück fröhlich, wird in der Folge jedoch durch das Spielen am Pitchregler irgendwie seltsam und traurig.
Das fünte Stück kommt dann schon richtig rhythmisch daher. Die Keyboardmelodien erinnern an frühen New Wave und das später einsetzende dunkle Piano macht das Stück zu einem perfekten Wavewalzer. Das nächste Stück bietet schon fast harsche elektronische Sounds, die jedoch über einen dunklen Soundscape liegen, dazu gibt es Sprachsamples. Klingt an dieser Stelle nach Krach, aber auch hier gelingt es dem Duo eine Melodie und somit einen Song entstehen zu lassen.
Dieser Mix geht auch im Folgenden auf hohem Niveau weiter.
Was bleibt? Ein Album mit zwölf Stücken mit eher geringem Avantgarde- und hohem Melodieanteil. Durch die Sounddichte kann man durchaus von Klanggemälden sprechen. Die Stücke bieten auch viel Abwechslung, mal gibt es reine Elektronik, dann Piano oder auch mal Gitarren bzw. Saiteninstrumente dazu. Auch einen schönen Spannungsbogen konnte das Duo über das Album legen. Inwieweit man das nun mit dem Thema in Verbindung bringen kann und muss, kann nur jeder selbst entscheiden. Für die Künstler ist diese Verbindung gegeben – für den Hörer können aber auch ganz andere Bilder oder Themen entstehen.
Auf alle Fälle bietet Forces experimentelle elektronische Kompositionen auf hohem Niveau. Auch ist Forces ein Album das man immer wieder mal hervorkramen kann und immer wieder etwas Neues entdecken wird.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Noura Al Ameer | 2:09 |
2 |
Bayan Hout | 4:45 |
3 |
Aliaa Magda Elmahdy | 2:50 |
4 |
Wiam Simav Bedirxan | 3:58 |
5 |
Ebru Firat | 3:49 |
6 |
Arieh Sandler | 1:02 |
7 |
Anonymous Nigerian Refugee | 4:03 |
8 |
Dahi Al-Musalmani | 0:59 |
9 |
Damir Šagolj | 3:51 |
10 |
Ari Folman | 0:52 |
11 |
Leyla Zana | 1:30 |
12 |
Paul Favre-Miville | 3:03 |
13 |
Ossama Mohammed | 2:42 |
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Besetzung |
Joan Cambon
Sylvain Chauveau
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