Zaum
Eidolon
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Mit seinem Debütalbum Oracles entführte uns das Duo Zaum vor zwei Jahren in den Nahen Osten vorislamischer Zeit. Das Album gefiel mit seiner bildhaften Musik. Für Album Nr. 2 wählte man ein anderes thematisches Setting. Von Asien geht es dieses Mal nach Südamerika, in die Zeit der Maya. Statt Wüste also grüne, undurchdringliche Wälder.
Klanglich unterscheidet sich das Ganze allerdings gar nicht so sehr von seinem Vorgänger. Noch immer spielen Zaum eine Art psychedelischen Doom Metal. Bass, Schlagzeug und Gesang sind die Basis der Musik. Keine Gitarre, aber angenehmer Bombast in Form von organischen Soundscapes. Statt einer Sitar gibt es dieses Mal Flötenklänge und kehlkopartigen Gesang, um das Ethno-Feeling zu unterstützen.
Der monolithische, schon fast mantraartige Doom-Sound des Duos ist ein echter Atmosphäregarant. Dieses Mal bläst man die Stücke gleich zu epischer Größe auf. Auf Eidolon befinden sich auch lediglich zwei davon mit je einer Spielzeit um die 20 Minuten. Also genau das Richtige, um sich darin fallen zu lassen. Man kann sich darin aber auch verlieren - aber nicht immer im positiven. Denn ganz schaffen es Zaum dann doch nicht den Hörer beständig bei der Stange zu halten, auch wenn man sagen muss, dass das Ganze recht spannend und interessant ist. Es passiert was in den beiden „Songs“. Vogelgezwitscher, Gewittergeräusche, Hörner-Gebläse, schwere metallische Ausbrüche, flirrende Klangflächen, vernebelte Gesänge. Es ist heavy, es ist düster, es riecht nach Grün, aber auch nach Blut. Ja, es manifestieren sich doch so einige Bilder an die geistige Leinwand.
Man muss sich darauf einlassen können.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Influence of the Magi | 20:39 |
2 |
The Enlightenment | 20:48 |
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Besetzung |
Kyle Alexander McDonald (Bass, Gesang, Synthesizer)
Christopher Lewis (Schlagzeug, Perkussion)
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