Musik an sich


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Night of the Storm: Brainstorm punkten beim Heimspiel in Aalen




Info
Künstler: Brainstorm

Zeit: 14.10.2016

Ort: Aalen - Rock It

Internet:
http://www.brainstorm-web.net
https://www.facebook.com/officialbrainstorm

Brainstorm im schnuckeligen Rock It in Aalen. Quasi Heimspiel. Das darf man sich als Freund der Band nicht entgehen lassen! Ein Auftritt hier hat schon mehr oder weniger Tradition und ist stets Garant für einen spaßigen, schwermetallischen Abend. Das schwäbische Quintett befand sich auf „Nights of the Storm“-Tour, die nach vier Konzerten hier Halt machte. Also Support war eine weitere Band mit „Storm“ im Namen mit dabei: Winterstorm. Im Ostalbkreis zusätzlich noch eine lokale Band namens Enslave The Chain. Also, stürzen wir uns mal ins Vergnügen.

In Aalen angekommen galt es erst mal ein paar Hände zu schütteln und sich am Merschandising-Stand einzudecken, der mal wieder mit fairen Preisen glänzte. Und kaum hatte man es sich hier gemütlich gemacht und sich das erste Bierchen zapfen lassen, standen auch schon die vom Headliner selbst eingeladenen ENSLAVE THE CHAIN auf der Bühne. Stilistisch ließ die fünfköpfige Truppe durchaus aufhorchen. Vielfach bezeichnet man die leicht verwinkelte Herangehensweise wohl als progressiv. Lassen wir das für die Band auch mal gelten. Erinnerte mich etwas an Evergrey, was nichts Schlechtes sein soll. Sängerin Steffi gefiel mit einer guten Gesangsstimme, aber weniger mit ihren gutturalen Tönen. Das darf sie durchaus einschränken. Oder am besten ganz lassen. Auf hart zu machen hat die sympathische Musik nämlich gar nicht nötig. Man sollte die Band auch so im Auge behalten!

Nach einer kurzen Pause ging’s weiter mit WINTERSTORM. Hier wurde es schon eine Stufe professioneller. Gibt es die Band doch schon ein paar Jahre und man veröffentlichte dieses Jahr sein viertes Album. Somit genug Material um die Dreivierteilstunde zu füllen. Die Truppe gab sich recht euphorisch mit ihrem schmissigen Metalsound. Melodischen, europäischen „Power“ Metal mit Lala-Faktor gab es auf die Ohren, der von seinen folkigen Gitarrenmelodien und hymnischen Refrains lebt. Durch eingeflochtene Keyboard-Sounds ist auch ein Hang Richtung Symphonic nicht zu vermeiden. Allerdings braucht kein Mensch diese Elemente vom Sampler. Oder hattet ihr euren Keyboarder irgendwo hinter den Boxen versteckt? Auch etwas peinlich: das Betteln eine Zugabe spielen zu dürfen, die eh im Programm vorgesehen war. Und das bei der beschränkten Spielzeit… Ne, Pseudo-Rockstargetue braucht kein Mensch. Das Publikum feierte den Schunkelsound aber, was Winterstorm zum Teil wohl Recht gab. Mit ein paar alkoholischen Getränken im Schädel durchaus okay. Ansonsten eher so nett halt.




Dann war endlich die Zeit von BRAINSTORM gekommen. Inzwischen hatte sich der Laden auch ansprechend gefüllt und die Stimmung stieg fühlbar an, als man als Introsong „Nellie the Elephant“ der Toy Dolls abspielte. Der erste Song „Falling Spiral Down“ kam dann richtig mächtig. DAS nenne ich dann mal Power Metal! Die Band hatte natürlich jede Menge Spaß in den Backen und schien sich richtig zu freuen wieder in der Heimat spielen zu dürfen. Sänger Andy B. Franck, dessen Charisma mal wieder viel zu groß für die kleine und niedrige Bühne war, schwäbelte natürlich voller Genuss, was recht kumpelhaft rüberkam. Sind ja aber auch nette, bodenständige Jungs, diese Brainstormer.




Ach ja, zurück zur Musik. Auch wenn man quasi immer noch auf Werbetour zu Scary Creatures war, fanden erstaunlich wenig Songs davon den Weg in die Setlist. Dafür kam das Ganze schon fast einem „Best of“ gleich. Eine Überraschung war lediglich „Forsake What I Believed“, vom wiederentdeckten Memorial Roots. Die sonst eher träge wirkende Nummer kam live erstaunlich wuchtig rüber. Kleine Highlights waren auch die Livebomben „Firesoul“ und „Shiver“.

Die Stimmung war durchgehend prächtig und man konnte nicht sagen, dass sie nur bei den vermeintlichen Klassikern am oberen Limit war, auch wenn Nummern wie „Highs Without Lows“, „Shiva’s Tears“ und natürlich das unvermeidliche „All Those Words“ am besten ankamen. Letzteres wurde natürlich aus allen Kehlen wieder kräftig mitgesungen. Der immer wieder skandierte Refrain ersetzte die üblichen „Zugabe“-Rufe. Brainstorm ließen sich auch nochmal für zwei Nummern auf die Bühne bitten. Mit „Under Lights“ endete das Konzert aber dann doch irgendwann. Und es war erwartungsgemäß wieder stark. Auf der Bühne ist die Band einfach eine Macht. Die Instrumentalfraktion agierte wie eine perfekt geölte Maschine, während Sänger Andy den Steuermann macht und auch den letzten noch mitreißt.

Sollte die Band mal wieder in Aalen spielen: Wir sind garantiert mit dabei!




Setliste Brainstorm:
Falling Spiral Down
Worlds Are Comin' Through
The World To See
Firesoul
Forsake What I Believed
Highs Without Lows
We Are...
Entering Solitude
Shiver
Shiva's Tears
Fire Walk With Me
How Do You Feel
Blind Suffering
All Those Words
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Erased By The Dark
Under Lights



Mario Karl



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