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Folge 8 der Reclam-Musik-Edition All Time Best
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Und schon ist wieder ein halbes Jahr vorüber: Die neue Ausgabe der Reclam-CD-Serie All Time Best ist am 10.10.2014 erschienen. Im gelben Reclam-Look werden diesmal Zusammenstellungen von Boston, Dave Edmunds, Nina Hagen, Kansas und Johnny Winter geboten.
Die außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem Traditionsverlag Reclam und Sony Music geht dabei mit diesen fünf neuen Alben nun bereits in die achte Runde; im regelmäßigen Turnus eines halben Jahres wird die Serie um eine Handvoll CDs ergänzt. Preislich interessant (alle Alben liegen unter 10 €) werden hier in der Vergangenheit bereits erschienene Best-Of-Alben recycelt und optisch aufgepeppt im typisch gelben Reclam-Outfit neu herausgegeben, wobei vor allem die Cover-Gestaltung ihren besonderen Reiz hat und an vergangene Schultage mit seinen Literaturstudien und vollgekritzelten Reclam-Heftchen des Deutsch-Unterrichts erinnert.
Neben der optisch schön gestalteten CD gibt es einheitlich ein ausführliches, 16-seitiges Booklet mit einführenden, in deutsch gehaltenen Worten zur Lebens- bzw. Bandgeschichte sowie eine Reihe von Albumcover-Abbildungen und kurzen Erläuterungen zu den wichtigsten Alben. Ausgabe 8 der Serie ergänzt die bisherige Reihe um die CDs 39 bis 43.
Johnny Winter:
Die achte Staffel startet mit dem amerikanischen Blues-Gitarristen und Sänger Johnny Winter (* 1944, †2014). Der Schwerpunkt der ausgewählten Stücke liegt in den Frühjahren des Meisters (1969-1973), in denen er auch seine erfolgreichste Zeit hatte, aber auch spätere Veröffentlichungen haben es auf diese Zusammenstellung geschafft. Und diese Neuauflage der Best Of Johnny Winter aus dem Jahre 2002 sei jedem ans Herz gelegt, der einen der (wenn nicht gar den) besten weißen Buesmusiker aller Zeiten für sich entdecken will (weiß sogar im doppelten Wortsinn, er kam wie auch sein Bruder Edgar (Edgar Winter Group) als Albino auf die Welt). Leider ist Johnny Winter aktuell vor einem knappen Vierteljahr verstorben (Respekt: der Booklet-Text ist tatsächlich so aktuell, dass dies noch Eingang gefunden hat). Unser Kollege Stefan Graßl hatte übrigens noch das Vergnügen, ihn in Deutschland live zu erleben, sein Konzertbericht ist hier zu finden.
1. Rock'n'roll, hoochie koo
2. I'm yours and I'm hers
3. Johnny B. good
4. I'll drown in my tears
5. Come on in my kitchen
6. Rollin' and tumblin'
7. Highway 61 revisted
8. Hustled down in Texas
9. Mother-in-law blues
10. Dallas
11. Miss Ann
12. It's my own fault (Live)
13. Mean town blues (Live)
14. Still alive and well
15. Be careful with a fool
16. Memory pain
Boston:
Boston kennt man hierzulande zumindest aus dem Radio mit ihren Rock-Balladen „More Than A Feeling“ und „Amanda“; dass die Amerikaner aus der gleichnamigen Stadt aber auch sonst besten AOR zu bieten haben, zeigt diese Zusammenstellung. Allerdings ist diese nicht gerade repräsentativ für deren Schaffenszeitraum: bei genauerem Hinsehen handelt es sich im wesentlichen um ein Best-Of der ersten beiden Scheiben (1976/1978) und späterer Aufnahmen aus 1997, so dass sogar der Überhit „Amanda“ leider nicht enthalten ist. Wer ein reines Best-Of von Boston sucht, sollte also ggf. auch mal nach anderen Veröffentlichungen suchen. Ansonsten geht die Musik aber natürlich völlig in Ordnung. Ein Bandportrait auf unseren Seiten findet sich übrigens hier.
1. Tell Me
2. Higher Power
3. More Than a Feeling
4. Peace Of Mind
5. Don't Look Back
6. Feelin' Satisfied
7. Party
8. Foreplay / Long Time
9. Rock & Roll Band
10. Smokin'
11. A Man I'll Never Be
12. The Star Spangled Banner / 4th of July Reprise
13. Higher Power
Kansas:
Kansas hat schon irgendwie vieles gemeinsam mit den eben besprochenen Boston: man hat sich ebenso wie jene nach ihrer amerikanischen Heimat benannt, hatte etwa zeitgleich die größten Erfolge und auch diese Band existiert noch heute. Zudem ist man stilistisch dem AOR-angehauchtem Rock von Boston auch im Stil nicht weit voneinander entfernt, allerdings waren sie deutlich fleißiger, was die Veröffentlichung von Studioalben anging. Zeitlich ist diese Zusammenstellung zumindest zeitlich etwas breiter aufgestellt als das Bostonpaket; neben dem Dauerbrenner „Dust In The Wind“ (der eigentlich gar nicht so typisch für die sonst eher progressiveren Kansas ist) bieten Reclam und Sony einen runden Querschnitt der Siebzieger und Achtziger Jahre, bei denen auch Songs wie „Point Of Know Return“ oder „Carry On Wayward Son“ nicht fehlen dürfen. Inhaltlich entspricht die Scheibe genau dem weit verbreitetem ersten Best-Of-Album der Band aus dem Jahre 1984; aufgrund des großen Backkataologs von neun Alben schon zu damaliger Zeit war es wohl schon damals schwer, eine Auswahl auf LP-Länge zu treffen.
1. Carry On Wayward Son
2. Point Of Know Return
3. Fight Fire With Fire
4. Dust In The Wind
5. Song For America
6. Perfect Lover
7. Hold On
8. No One Together
9. Play The Game Tonight
10. The Wall
Dave Edmunds:
Nach drei amerikanischen Beiträgen wird es diesmal britisch, bzw. walisisch: Dave Edmunds (*1944) ist ein walisischer Gitarrist und Sänger, der wohl nie zu den ganz großen Stars zählte und oft auf Fremdkompositionen zurückgriff, als Musiker und Produzent aber großen Einfluss auf den englischen Pubrock, Punk, New Wave und das Rockabilly-Revival hatte. Hörenswert, allerdings gibt es viele seiner größeren Erfolge nicht im Original, sondern als Live-Version zu hören.
1. From Small Things, Big Things Grow
2. Slipping Away
3. Don't You Double Cross Me
4. The Shape I'm In
5. Information (live)
6. Bail You Out
7. Feel So Right
8. Don't Call Me Tonight
9. Louisiana Man
10. Warmed Over Kisses (Leftover Love)
11. Deep In The Heart Of Texas
12. Steel Claw
13. S.O.S.
14. Can't Get Enough
15. Something About You
16. Girls Talk (live)
17. Here Comes The Weekend (live)
18. Queen Of Hearts (live)
19. The Wanderer (live)
20. Crawlin' From The Wreckage (live)
21. I Here You Knockin' (live)
22. I Knew The Bride (When She Used To Rock And Roll) (live)
Nina Hagen:
Den vorläufigen Schlusspunkt der Reihe bildet diesmal Nina Hagen (*1955). Viel muss man über die Dame wohl nicht berichten, sie ist hierzulande wohl bekannt genug. In den letzten Jahren fiel sie eher durch esoterisches Gequatsche, UFO-Gefasel und schon immer durch provozierendes Benehmen auf, musikalisch werden aber im Allgemeinen vor allem ihre Frühwerke hoch gelobt, späteres dagegen oft verrissen. Da passt es gut, dass im Rahmen dieser Reihe mit der Neuauflage des Albums The Very Best of Nina Hagen aus dem Jahre 1990 vor allem die erste Dekade ihres Wirkens zu hören ist.
1. TV Glotzer (White Punks On Dope)
2. Superboy
3. African Reggae
4. Universelles Radio
5. Unbeschreiblich Weiblich
6. Smack Jack
7. Auf'm Bahnhof Zoo
8. Dread Love
9. Auf'm Rummel
10. New York/N.Y.
11. Wir Leben Immer... Noch (Lucky Number)
12. The Change
13. My Way
14. Heiss
15. Gott Im Himmel (Spirit In The Sky)
16. Zarah (Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh'n)
Die Reihe im Überblick:
Nr. 1: Johnny Cash
Nr. 2: Miles Davis
Nr. 3: Bob Dylan
Nr. 4: Elvis Presley
Nr. 5: Santana
Nr. 6: Simon & Garfunkel
Nr. 7: Leonard Cohen
Nr. 8: Falco
Nr. 9: Rory Gallagher
Nr. 10: Whitney Houston
Nr. 11: Willie Nelson
Nr. 12: Lou Reed
Nr. 13: Billy Joel
Nr. 14: Meat Loaf
Nr. 15: Jimi Hendrix Experience
Nr. 16: Peter Maffay
Nr. 17: Aretha Franklin
Nr. 18: Rio Reiser
Nr. 19: Nena
Nr. 20: Karat
Nr. 21: Earth, Wind & Fire
Nr. 22: Leonard Bernstein
Nr. 23: Boney M.
Nr. 24: The Byrds
Nr. 25: Glenn Gould
Nr. 26: Sade
Nr. 27: Toto
Nr. 28: Alan Parsons Project
Nr. 29: Stevie Ray Vaughan
Nr. 30: Bill Withers
Nr. 31: Billie Holiday Stevie Ray Vaughan
Nr. 32: Herbie Hancock
Nr. 33: John Denver
Nr. 34: Dionne Warwick
Nr. 35: Harry Belafonte
Nr. 36: Cyndi Lauper
Nr. 37: Pacido Domingo
Nr. 38: Cesaria Evora
Nr. 39: Johnny Winter
Nr. 40: Boston
Nr. 41: Kansas
Nr. 42: Dave Edmunds
Nr. 43: Nina Hagen
Jürgen Weber
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