Seit zwei Dekaden treiben die norwegischen Black-Metaller Gehenna mittlerweile ihr Unwesen in der Szene. Dabei war es in den letzten relativ ruhig um die Band. Acht Jahre sind vergangen seit dem letzten Album WW. Zeit genug für Bandkopf und letztes Originalmitglied Sanrabb sich neu zu sortieren und vielleicht auch zu orientieren. Was am Ende dabei herauskam hört auf den Namen Unravel.
Unravel ist erwartungsgemäß eine ziemlich garstige Platte. Allerdings baut die Atmosphäre nicht auf beständige Blastbeats auf, sondern Gehenna lassen es im überwiegenden Maße relativ schleppend angehen. Das mit ruhigen Tastentönen beginnende „The Decision“ erreicht schon regelrechtes Doom-Niveau. Etwas das man im weiteren Verlauf noch öfter zu hören bekommt. Am intensivsten ist dabei „A Grave of Thoughts“ gelungen. Äußerst düster und beklemmend klingt dieses Stück ob seiner Langsamkeit.
Beklemmend, das ist auch das Stichwort für das restliche Album. Eine dichte Atmosphäre ist vom Anfang bis zum Ende spürbar - auch in den schnelleren Stücken wie „Nine Circles of Torture“ oder dem Titeltrack. Leider stellen die einzelnen Titel für sich genommen keine Ausnahmesongs dar. Irgendwie schaffen es Gehenna selten richtig auf den Punkt zu kommen, was dafür sorgt, dass es etwas zäh voran geht. Keiner der Songs ist wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Bodenständiges Handwerk eben - mehr leider auch nicht.
So bleibt am Ende ein Album für absolute Genre-Fans, das man irgendwo zischen Darkthrone, alten Sartyricon oder Celtic Frost einordnen würde. Klanglich rangiert es sehr gut zwischen klirrender Kälte und zeitgemäßen Hörgewohnheiten. Und das ist doch allemal positiv.