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Atlantean Kodex
The White Goddess
Episch, epischer, Atlantean Kodex!
Es gab wohl nur wenige schwermetallische Fachmagazine, von denen Atlatean Kodex vor drei Jahren nach ihrem Debüt The Golden Bough nicht hofiert wurden (MAS nimmt sich dabei nicht aus). Darum scherte sich die Band (glücklicherweise) nicht allzu viel und tritt nur in die Öffentlichkeit und nimmt neue Musik auf, wenn sie Lust dazu hat. Das soll uns recht sein, wenn dabei ein Album wie The White Goddess herauskommt.
Wie heißt eine gerne ausgesprochene Floskel? „Stärken erkennen und ausbauen“. Unter diesem Motto scheint auch diese Platte zu stehen. Die Songs sind noch ausgeklügelter und die eh schon damals passende Produktion hat man noch mehr auf das Flair der Musik abgestimmt, ist diese ist auch wieder genauso ausladend und mitreißend. Nach einem pathetischen Intro findet man sich mit „Sol invictus“ mittendrin in der Welt der Band aus dem tiefsten Bayern. Dabei kann man nicht viel anderes tun, als sich von den schweren Riffs treiben lassen und sich den feinen Melodien hingeben, die Erhabenheit und Stärke ausstrahlen.
Wenn jemand erkannte, was Quorthon in seiner Wikingerphase mit Bathory ausdrücken wollte oder was hinter der Posingfassade von Manowar zu ihrer Anfangszeit steckte, dann ist es wohl diese Band. Denn genau das transportieren Atlatean Kodex mit ihrer Musik ins aktuelle Jahrzehnt. Dabei schafft es die Band allerdings zeitlos und nicht hoffnungslos veraltet zu klingen. Trotzdem kann man auf The White Goddess ein paar weitere Einflüsse heraushören. „Twelve stars and an azure gown“ wagt mit leisen Orgelklängen und der Melodieführung einen Blick zurück in die 70er, als Uriah Heep ihr eigenes Fantasy-Universum kreierten. Das hat durchaus Charme.
Doch die wahre Stärke der Band liegt im kreieren schwerer, doomartiger Klangteppiche, die die erhabene Würde des Gesangs unterstreichen. Dass der Fünfer dabei auch mal etwas härter als zuletzt zu Werke geht, hört man zum Beispiel beim ziemlich harsch beginnenden „Heresiarch“. Viel besser kann man epischen Metal wohl nicht spielen. Vor allem, da die Arrangements trotz der beachtlichen Songlängen stets nachvollziehbar und knackig bleiben. Ein Kniff zu dem leider nicht jede Konkurrenzband fähig ist.
Machen wir es kurz: The White Goddess präsentiert eine Band die hörbar an sich gearbeitet und die es geschafft hat, ihrem tollen Albumdebüt einen ebenso tollen Nachfolger an die Seite zu stellen!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Trumpets Of Doggerland (There Were Giants In The Earth In Those Days) | 2:07 |
2 |
Sol Invictus (With Faith And Fire) | 10:55 |
3 |
Bilwis (Sorcery And Witchcraft In Eastern Bavaria) | 1:06 |
4 |
Heresiarch (Thousandfaced Moon) | 11:10 |
5 |
Twelve Stars And An Azure Gown (An Anthem For Europa) | 7:44 |
6 |
Der Untergang Der Stadt Passau (Flaming Sword Of The Watcher) | 1:32 |
7 |
Enthroned In Clouds And Fire (The Great Cleansing) | 9:55 |
8 |
White Goddess Unveiled (Crown Of The Sephiroth) | 11:22 |
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Besetzung |
Markus Becker (Gesang)
Michael Koch (Gitarre)
Manuel Trummer (Gitarre, Keyboards)
Florian Kreuzer (Bass)
Mario Weiß (Schlagzeug)
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