Chi Coltrane
The Message
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Als ich mir The Message vor 25 Jahren zugelegt habe, war ich ziemlich enttäuscht und musste mir das Album, für das ich immerhin 32 DM hingeblättert hatte, erst einmal kräftig schön hören. Viel hat sich daran nicht geändert. Die soulige Gospel Power, die ich von vorherigen Alben, u.a. dem genialen Live-Album von 1982, und Hits wie „Go like Elijah“ oder „Thunder and Lightning“ kannte, war hier kaum zu finden und gegen einen typischen 80er Jahre Synthesizer-Sound ausgewechselt worden.
Das schadet vor allem den Power Songs, bei denen Chi Coltranes gerandiose Stimme und der Synthie-Sound einfach nicht so recht zusammen passen wollen. So sind die Balladen, bei denen sie sich vor allem selber am Flügel begleitet, die heimlichen Stars des Albums. Da wären „Heart of Stone“ und die Power-Ballade „Blinded by Love” zu nennen, aber – obwohl sie die Kraft ihrer Stimme hier kaum einsetzt – auch „I didn’t fall in Love“, das vom Sound her an die von Phil Collins produzierten Eric Clapton Alben erinnert.
So viel zur grundlegenden Kritik. Drei der Power-Tracks machen aber immerhin genügend Spaß, um sie gelegentlich gerne noch mal wieder zu hören – auch wenn immer der fade Beigeschmack der Frage bleibt, wie würden die bei einer lebendigeren Produktion wohl klingen.
Da wäre der mitreißend rockende Pop Song „Runnin’“, das druckvolle „Work to make Money“ und der Titelsong mit seinem schönen lateinisch gesungenen Refrain.
Inhaltlich steckt Chi Coltrane den Bogen weit. Neben Liebesliedern gibt es gesellschaftskritische Töne und das offen missionarische „The Message“.
„Work to make Money“ prangert die Sinnlosigkeit eines Lebens an, das nur aus Arbeit besteht, weil sich alles nur ums Kohle verdienen dreht. „Angie“ geht mit einer Frau ins Gericht, die verantwortungslos von einem Mann zum anderen springt und herzlos mit deren Gefühlen spielt.
Schön, dass mir The Message im Rahmen meiner 25 Years after-Kolumne mal wieder in den Player gerutscht ist. Der Refrain „I got a Message. I got a Message for you“ geht mir jedenfalls seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Running | 4:56 |
2 |
Heart of Stone | 2:54 |
3 |
Work to make Money | 4:52 |
4 |
You don't love me | 4:21 |
5 |
I didn't fall in Love | 4:16 |
6 |
The Message | 3:21 |
7 |
Blinded by Love | 4:18 |
8 |
Angie | 4:35 |
9 |
Goodbye my Love | 5:33 |
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Besetzung |
Chi Coltrane (Voc, Flügel, Keys)
Richard Cottle (Keys, Sax)
Danny McIntosh (Git)
Stuart Elliot (Dr, Perc)
Lawrence Cottle (B)
Peter King (Back Voc)
Sheila Parker (Back Voc)
Sheryl Parker (Back Voc)
Paul Carman (Back Voc)
Phil Smith (Sax)
Steve Sidwell (Trompete)
Neal Sidwell (Posaune)
Haydn Bendall (Perc)
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