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Gaultier, D. & E. (Bailes)
Apollon Orateur. Musik für Laute
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Info |
Musikrichtung:
Barock Laute
VÖ: 25.09.2009
(Ramée / Codaex CD / 2 DDD / 2008 / Best. Nr. RAM 0904)
Gesamtspielzeit: 65:59
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KUNST DER MODULATION
Aufgrund der Verfeinerung der Kompositionstechnik für Laute galt Dennis Gaultier seinen Zeitgenossen als musikalischer Apoll. Zusammen mit seinem älteren Cousin Ennemond, der auf dieser CD mit zwei Chaconnes vertreten ist, hat er auf dem im 17. Jahrhundert voll ausgereiften Instrument ein neues Niveau erreicht, satztechnisch und klanglich. Dabei sind es nicht die großen Gesten und Effekte, sondern die Eleganz, durch die diese Musik für sich einnimmt. Unter der eher kontemplativen Oberfläche kann man einen Mikrokosmos dicht verzahnter Stimmen und Ornamente entdecken. Hier ist alles fein ausbalanciert und in ständiger Entwicklung begriffen, ob es sich nun um rhythmisch vitale Couranten oder tiefsinnige Sarabanden handelt. Es herrscht eine subtile Kunst der Modulation von Melodie, Klang und Affekten, die äußerliche Brillanz und scharfe Kontraste nonchalant vermeidet. Gaultier bevorzugt dabei für das Instrument eher untypische Tonarten, wohl um zu demonstrieren, dass er auch unter diesen Voraussetzungen die sonoren Ressourcen der Laute zur vollen Entfaltung bringen kann.
In diesem Fall spielt Anthony Bailes eines der ganz seltenen historischen Originalinstrumente, eine Laute von Gregor Ferdinand Wenger von 1722. Eine Rundumrestaurierung hat einige alters- und umbaubedingte Schäden beseitigt. Der Klang ist voll, leuchtend, dabei angenehm erdig. Bailes kommt – bei einer direkten und präsenten Aufnahmetechnik – mit wenig Finger- und Nebengeräuschen aus und lässt die Musik sich mit gemessener Sinnlichkeit entfalten.
Diese CD eignet sich gewiss auch für kammermusikalische Hintergrundveredlung. Der Feinheiten von Gaultiers Kunst und ihrer unendlichen Zwischentöne wird man dabei freilich nicht so recht gewahr.
Georg Henkel
Besetzung |
Anthony Bailes: Laute von G. F. Wenger (1722)
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