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Frauen ja, Drogen nein, Rock’Roll sowieso – Kurzinterview mit Thin Lizzy Basser Francesco di Csomo




Info
Gesprächspartner: Francesco di Cosmo

Zeit: 21.10.2008

Ort: Berlin, Postbahnhof

Interview: Face 2 Face

Stil: Hard Rock


Mit seiner hochgegelten Kurzhaarfrisur und dem Ziegenbart schien Francesco di Cosmo, der aktuelle Bassist von Thin Lizzy, eher einer NuMetal-Combo entsprungen zu sein, als einer traditionsreichen Hard Rock Formation. Da er sich nach dem Lizzy-Auftritt im Vorprogramm von Uriah Heep fanfreundlich (und von weiblichen Fans umschwirrt) lange Zeit neben dem Merchandisestand aufhielt, nutzte Norbert von Fransecky die Gelegenheit zu einem spontanen Kurzinterview mit dem Benjamin der Band.
Die optische Trinität von Thin Lizzy (langhaariger Siff-Rock, elder statesman of Rock und NuMetal-Kid) kommentierte di Cosmo nur mit einem wissenden Grinsen, das sich zu huldreicher Zustimmung wandelte, als Norbert ihm die aktivste und engagierteste Bühnenarbeit Lizzys bescheinigte. Damit war das Eis für die erste noch recht einfache Frage gebrochen.


MAS: Wie lange bist Du bei Thin Lizzy?

Di Cosmo: Seit anderthalb Jahren!

MAS: Ihr seid hier im Gegensatz zu Uriah Heep ohne aktuelles Album und mit einem reinen Best of Programm angetreten. Ist denn irgendwann mit neuem Material von Thin Lizzy zu rechnen?

Di Cosmo: Ich hoffe im nächsten Jahr. Aber ich kann nicht für die Band sprechen.

MAS: Was hast Du vorher gemacht?

Di Cosmo: Ich war bei Evanescene und habe mit ihnen unter anderem das sehr erfolgreiche Hitalbum Fallen eingespielt.
Ausserdem habe ich bei zwei Bands mit Chris Poland von Megadeth gespielt.


MAS: Evanescene ist doch eine christliche Band?

Di Cosmo: Nicht so richtig. Am Anfang war sie das wohl mal. Aber als ich dabei war, spielte das keine Rolle mehr.

Soll ich Dir einen Drink mitbringen?, mischt sich ein Fan?/Freund?/Roadie? in das Gespräch ein. Ja, bitte, ein Bitter Lemon, keinen Alkohol, lautet die Antwort, die eindeutig nicht Hard Rock ist und mir die Steilvorlage zur nächsten Frage gibt.

MAS: Kein Alkohol? Keine Drogen? Also kein Christ, aber immerhin straight edge?

Die Antwort bleibt in der Schwebe und besteht in einem unklaren Verziehen der Gesichtsmuskulatur. Also noch mal nachgehakt:

MAS: No Women? No Drugs? But Rock’n’Roll?

Das gibt di Cosmo die Chance wieder in die Spur zu springen. Mit absolut überzeugendem Grinsen auf dem Gesicht, erklingt ein

Di Cosmo: Rock’n’Roll and Women – lots of Women. Sagt’s und dreht sich zu einem Wesen um, das eindeutig nicht meines Geschlechts ist.

Das Interview ist zu Ende und die Welt des Rock’n’Roll wieder im Lot.


Norbert von Fransecky



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