Musik an sich


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Egschiglen

Gereg


Info
Musikrichtung: Weltmusik Mongolei

VÖ: 19.10.2007

(Malagueta / Heaven and Earth)

Gesamtspielzeit: 56:29

Internet:

http://www.malagueta-music.com
http://www.egschiglen.de


Anders als mit Bildern kann ich die CD Gereg der mongolischen Gruppe Egschiglen nicht beschreiben. Jedem der schon mal einen Film über die Mongolei gesehen hat, oder noch besser das Glück hatte, die Mongolei bereisen zu dürfen, ist diese Art der Musik schon begegnet. Und wird die Kraft dieser Musik gespürt haben. Insbesondere der traditionelle Khöömii Gesang, exzellent dargeboten von Amartuwshin Basaandorj, geht dem Hörer nicht mehr aus dem Ohr. Und im Badezimmer versuchen wir dann, diesem abgrundtiefen Bass nachzueifern...

Besagte Gesangsart setzt eine ganz spezielle Technik voraus. Bei dieser Technik erzeugt der Sänger einen extrem tiefen Grundton, der immer mehrere Oktaven unter der eigentlichen Gesangsstimme liegt. Durch Veränderung des Mundraums resp. des Halses werden nun Obertöne erzeugt, die die eigentliche Melodie bilden. Die absoluten Meister dieses Fachs, schaffen es sogar, einen klaren Pfeifton über die Stimme zu legen! Als bildhaftes Beispiel stelle man sich vor, ein Didgeridoo zu spielen, während man die Melodie pfeift und gleichzeitig singt!

Die zweite Stimme im Ensemble ist „Saran“ Sarangerel Tserevsamba, die mit ihrer glasklaren Stimme nicht nur hervorragende Soli abliefert, sondern nebenbei auch noch eine Meisterin am Hackbrett und der Percussion ist. Und wie schon gesagt: Anders als mir den Bildern der endlosen mongolischen Steppe lässt sich für eine „Langnase“ wie mich diese Musik nicht beschreiben. Am beeindruckensten finde ich jedoch den Khöömii Gesang, der mir beim Hören der CD manche Gänsehaut beschert hat. Über die „Zugabe“ „Bäu' rin (Hat Die Katz Verlor'n)“ kann man geteilter Meinung sein. Lustig, aber eben lediglich eine Hommage an das deutsche Publikum.

Fazit: Wer auch nur ansatzweise ein Faible für mongolische (Volks)Musik hat, kommt um die CD nicht herum. Wer mal wirklich außergewöhnliche Musik gepaart mit aufregenden stimmlichen Eigenheiten hören möchte, kommt um die CD auch nicht herum. Die vergebenen 16 Punkte sind mehr als verdient.



Andreas W. Fieseler



Trackliste
1Hunnu3:25
2Goviin magtaal4:35
3Duuren zaan3:58
4Aisui hulgiin tuvurguun4:03
5Jaran zagaan aduu5:48
6Meeneg2:52
7Nutgiin zamd3:48
8Huurhun haliun5:18
9Uran has baletiin adagio3:30
10Buyan hising daa lam3:29
11Udelt3:09
12Shigshergiin ai2:31
13Chamaiggaa gelgui yahav2:04
14Zezegtei harmai5:04
15Bäu' rin (Hat Die Katz Verlor'n)2:55
Besetzung

„Tume“ Tumenbayar Migdorj: Moriin Khuur, Vocals
„Tumruu“ Tumursaikhan Janlav: Moriin Khuur, Aman Khuur, Vocals
„Uugan“ Uuganbaatar Tsend-Ochir: Ih Khuur
„Boogi“ Batbold Wandansenge: Pecussion, Denshig, Vocals
„Amra“ Amartuwshin Baasandorj: Khöömii Vocals
„Saran“ Sarangerel Tserevsamba: Yoochin, Vocals


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