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Ruffians
Desert of tears
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Freunden des traditionellen US-Metals dürfte der Name Ruffians vielleicht noch geläufig sein. 1983 in der Bay Area gegründet, veröffentlichte die Band 1985 mit ihrem damaligen Sänger Carl Albert (der kurz darauf zu Vicious Rumors wechselte, 1995 verstorben) ein sechs Songs starkes Mini-Album - bis heute ihre einzige richtige Studioveröffentlichung. 1989 warf die Band, jetzt mit Neu-Sänger Rich Wilde, resigniert das Handtuch. Und hätten die Macher des Bang-Your-Head-Festivals die Band nicht wieder aus der Versenkung gezogen und sie 2004 auf ihre Bühne gestellt (erster Europa-Auftritt überhaupt), wäre es das wohl gewesen. Doch ermutigt durch die Publikumsreaktionen und die Nachfrage nach ihrer Debüt-EP wollten es die Ruffians nochmals wissen. Im fast Original-Lineup (nur am Bass steht jetzt Ex-Vicious Rumors-Mann Tommy Sisco) folgten weitere umjubelte Auftritte (u.a. beim Keep-it-true) und jetzt endlich auch ihr erstes richtige Album Desert of tears.
Das Album startet mit „I believe“ erwartungsgemäß recht flott und sofort ist klar: moderne Einflüsse gibt´s hier keine. Die Band ist nach wie vor fest in den 80ern verwurzelt. Und das ist auch gut so. Ähnlich starkes Kraftfutter wie Song Nr. 1 findet man auch in „Live by the sword“ oder dem bereits bekannten „Darkest of light“. Aber selbstverständlich fühlt man sich auch im Midtempo recht wohl. Beste Beispiele hierfür sind der ausgezeichnete Titelsong oder der balladesk beginnende Klopfer „Freedom“. Dass die Ruffians trotz ihres Namens auch anders können beweisen sie mit der wunderbaren Ballade „It ain´t over“. Das hätte man dem Fünfer gar nicht zugetraut, steht ihm aber sehr gut.
Das macht soweit alles ordentlich Spaß und echte Ausfälle erlaubt man sich nicht. Doch klingen die Songs manchmal etwas gezwungen, als hätte man die Handbremse nicht richtig gelöst. Etwas unverständlich wenn man die Ruffians schon einmal live bewundern konnte und ihre energiereiche Performance kennt. Vielleicht liegt´s auch nur am Sound, der zwar klar und differenziert durch die Boxen dröhnt, andererseits aber etwas kratziger und druckvoller tönen dürfte. Aber was soll’s, ein sauberer Einstand ist es allemal geworden. Traditionalisten und Freunde von Bands wie Vicious Rumors oder Armored Saint werden ihren Spaß definitiv haben.
Die limitierte Erstauflage des Albums enthält den Bonus-Track „Risen“.
Mario Karl
Trackliste |
1 | I believe | 3:28 |
2 | Running blind | 4:35 |
3 | Day of the Champion | 4:33 |
4 | Desert of Tears | 3:30 |
5 | I will fly | 5:11 |
6 | Darkest of Light | 3:52 |
7 | It ain't over | 3:31 |
8 | Live by the Sword | 3:35 |
9 | Soldier's Fate | 4:22 |
10 | Chosen one | 4:03 |
11 | Freedom | 5:14 |
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Besetzung |
Rich Wilde (v) Chris Atchison (g) Craig Behrhorst (g) Tommy Sisco (b) Luke Bowman (dr)
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