|
|
Apron
The broken child EP
|
|
|
Achtung, wild! Der Werbespruch eines wohlbekannten Kräuterlikörherstellers könnte glatt für den süddeutschen Fünfer Apron gemacht sein. Als ich der CD The broken child einen ersten Hördurchlauf gönnte, kam ich mir ähnlich vor, als ich zum ersten Mal das Debüt von System Of A Down zu hören bekam. Etwas verwirrt, als hätte ich soeben einen sauberen Kinnhaken bekommen. Aber doch wieder interessiert.
„Crosscore“ nennt die Band ihre Musik - „Eine Mischung aus der Geradlinigkeit des Crossover und der Brutalität des Hardcore“ (O-Ton Vokalist Thomy). Mehr bräuchte man zu der Mucke der Band auch gar nicht schreiben, denn diese Selbstbeschreibung passt wie der berüchtigte Arsch auf den Eimer. Größter Pluspunkt der Band ist Sänger Thomy Bambuch, der neben wütenden Screams, Jonathan Davis-mäßigem Psychoeruptionen auch relaxten Klargesang zum Besten gibt. Von Gitarristenseite bekommt man immer wieder nette Riffs um die Ohren gehauen, darf sich aber auch über vereinzelt eingestreute Blues- oder Bossa Nova-Versatzstücke freuen. Die laut/leise-Dynamik beherrscht man auch. Und vor allem der Sound ist für eine derartige Indie-Produktion mehr als amtlich.
Also, alles ganz cool bei Apron soweit, oder? Naja, die Songs an sich klingen dann doch etwas gleichförmig und so rauschen die fünf hier enthaltenen Tracks ziemlich brutal und recht flott durch die Gehörgänge, ohne dass aber allzu viel hängen bleibt. Mit Ausnahme vom Titelsong „Broken child“. Der ist schon ziemlich geil und hat schon fast Ohrwurmqualitäten. Potential ist in Apron somit auf jeden Fall vorhanden. Freunde von System Of A Down, Korn und Konsorten sollten hier zweifelsfrei mal ein Ohr riskieren.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Broken child | 3:07 |
2 | World at war | 3:10 |
3 | Pain | 2:55 |
4 | Suicide school | 3:07 |
5 | My Medusa | 3:45 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Thomy Bambuch (v) Michael Hofstetter (g, v) Johannes Ortanderl (g) Andreas Ortanderl (b) Andy Kuhn (dr)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|