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Reviews
Relient K

Mmhmm


Info
Musikrichtung: Punk

VÖ: 29.11.2004

(Gotte Records / Kingsway / Gerth)

Gesamtspielzeit: 50:56

Internet:

http://www.relientk.com


Schade, dass diese CD a) ein paar Jahre zu spät kommt und b) auf einem kleinen christlichen Label erschienen ist, sonst hätten Relient K mit dieser CD problemlos mit den ganzen Happy Punk Bands der 90er um die Wette spielen können. Mal tauchen metallische Riffs auf, mal wird es dezent mit Growls versucht. Die generelle Marschrichtung aber bleibt fröhlicher Cali Pop Punk.

Es gibt einige Durchhänger. Gleich der Opener wirkt kompositorisch unausgegoren und hoppelt daher etwas richtungslos vor sich hin. Beim Versuch an ruhigen Stellen richtig Ausdruck in die Gesang zu legen, fehlt gelegentlich das stimmliche Potential. Und die Ballade “Let it all out“ verfügt nicht über doch die Substanz, um das Stück über die Distanz zu tragen.

Aber demgegenüber steht ein Album, das alles in allem abwechslungsreich genug ist, um nicht gleich die rote Langeweilekarte zücken zu müssen. Vom Highspeed Fun Punk (5) bis zur gelungenen Ballade (14) ist alles enthalten, was ein gutes Fun Punk-Album braucht, und auch in sich bieten die Songs genug Abwechslung

Highlights und damit Anspieltipps sind “I so hate Consequences“ mit einem tollen Hook, der das Stück bei entsprechendem Airplay zum Chartbreaker mit Ohrwurmgarantie machen müsste. Und auch das selbstkritische “Who I am hates who I've been” gäbe eine tolle Radio-Nummer ab.

Natürlich ist bei dem Genre das Gefühl die Kopie der Kopie zu hören kaum zu vermeiden. Aber wer die alten Helden noch immer gerne mal wieder auflegt, könnte es zur Abwechslung auch mal mit Mmhmm versuchen. Das lohnt sich besonders, wenn man auch den Texten ein Stück Aufmerksamkeit schenkt, denn vor allem da gewinnt das Quartett an Profil.

Bei einer christlichen Band spielt der Glaube natürlich eine wichtige Rolle. Hier wird allerdings nicht der missionarische Hammer geschwungen, sondern über das eigene Glaubensleben reflektiert. Das geht es um die Tendenz die eigenen Entscheidungen nicht konsequent zu leben (4,7), um Hoffnung (2,13), um das Miteinander von Glaube und Zweifel (9), um die Unzufriedenheit mit sich selbst (10) und zum Schluss kommen Gedanken über ein Leben nach dem Tod (14).
Besonders spannend finde ich “Which to bury, us or the Hatchet”, dass sich mit dem Gebot der Feindesliebe und ihrer schwierigen Umsetzung beschäftigt. Der Entschluss “Know I’ll always love you” bleibt halt mit der emotionalen Realität ”But right now I just don’t like you“ in spannungsvoller Konkurrenz.

Der Glaube bleibt aber nicht das einzige Thema. Szenethemen wie Trendreiterei (12) und die Sprunghaftigkeit der Fans, die ständig etwas Neues brauchen (11), werden genauso angesprochen, wie das, was wir heute Politikverdrossenheit nennen (5). Sehr einfühlsam ist “My Girl's Ex-Boyfriend“, das zwischen Mitgefühl für den abgemeldeten Ex-Freund, Schadenfreude und dem jubelnden Glücksgefühl jetzt selber bei der Dame gelandet zu sein changiert.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1The One I'm waiting for 3:02
2Be my Escape 4:01
3High of 75 2:28
4I so hate Consequences 4:01
5The only Thing worse then beating a dead Horse is betting on one 1:14
6My Girl's Ex-Boyfriend 2:28
7More than useless 3:51
8Which to bury, us or the Hatchet 4:12
9Let it all out 4:21
10Who I am hates who I've been 3:52
11Maintain Conciousness 2:53
12This week the Trend 2:59
13Life after Death & Taxes 4:23
14When I go down 6:43
Besetzung

Matthew Thiessen (Voc, Git, Keys, Perc)
Matthew Hoopes (Voc, Git)
David Douglas (Voc, Dr)
Brian Pittman (B)

Gäste:
Anthony Lucido (B)
Rob Roy F. (Banjo, Git, Perc)

David Henry (Cello)
Chris Carmichael (Violine, Viola)

David Bunton (Add Voc <4,8,13>)
Kevin Kiehn (Add Voc <4>)
John Davis (Add Voc <9,14>)
John Warne (Add Voc <7,10>)



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