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Sonata Arctica
Reckoning Night
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Schon witzig, mit welchen lustigen Beigaben diverse Plattenfirmen ihre Zielgruppen zum CD-Kauf animieren wollen. Die neue Scheibe von Sonata Arctica gibt es im Nuclear-Blast-Mailorderversand zum Beispiel mit einem T-Shirt der Band und einem Seesack(!) inklusive Echtheitszertifikat(!!) zu erstehen.
Mit diesen Utensilien kann sich der Fan ja unter anderem beschäftigen, während er sich in den neuen Longplayer der Finnen hineinhört, denn diese Zeit braucht man diesmal ungewohnter Weise auch, da Tony Kakko und seine Mannen auf Reckoning Night eindeutig progressiver zu Werk gehen als bei den Vorgängeralben. Durch diese Vorgehensweise leidet natürlich ein wenig die Eingängigkeit der Titel, doch nun kann man ohne Zweifel der Truppe einen eigenständigen Sound zuordnen und die Band von jedem Plagiatsvorwurf befreien. Vertreter für die "Neue technisch hochwertige Vielseitigkeit" sind eben Tracks wie "The Boy Who Wanted To Be A Real Puppet", "White Pearl, Black Oceans..." und "Wildfire", die erst nach einigen Durchläufen im Ohr des Hörers zünden wie ein Zippo-Feuereisen und anfangs etwas ungewohnt für einige langjährige Anhänger der Truppe klingen könnten.
Bei solch dezenten Neuerungen freut man sich anfangs richtig, dass man auf dem neuen Output der Melodic-Powermetaller auch schmackhafte Hausmannskost wie das schnelle "Ain`t Your Fairytale", den Ohrwurm "My Selene" oder das mit den bekannten Stadionchören versetzte "Blinded No More" findet. Dieser flotte Dreier gehört eindeutig zu den Highlights von Reckoning Night, ebenso "Don`t Say A Word", das in seiner erweiterten Albumversion sogar noch mehr Reize offenbart, als der "Edit" auf der bereits ausgekoppelten Maxi-CD.
Etwas verwunderlich ist jedoch, das neben den grösstenteils gelungenen Up- bzw. Midtemponummern, gerade bei der eigentlichen Spezialität der Finnen etwas geschwächelt wurde, da die als Rausschmeisser angesiedelte Ballade "Shamandalie" zwar ganz nett ist, aber nicht das hohe Niveau der Sonata-Herz-Schmerz-Nummern auf den vorangegangenen Alben halten kann und auch das Instrumental names "Reckoning Day, Reckoning Night ..." relativ unspektakulär daherkommt.
Nichtsdestrotrotz gibt die Powermetalhoffnung aus Finnland mit Reckoning Night einen überaus gelungenen Einstand beim neuen Plattenlabel und hat mit ihrem neuen Longplayer das mit Abstand reifste Werk der bisherigen Karriere abgeliefert. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis auch qualitativ neue Rekorde aufgestellt werden. Lassen wir uns überraschen.
Manuel Liebler
Trackliste |
1 | Misplaced | 4:42 |
2 | Blinded No More | 5:33 |
3 | Ain`t Your Fairytale | 5:26 |
4 | Reckoning Day, Reckoning Night ... (instr.) | 3:21 |
5 | Don`t Say A Word | 5:48 |
6 | The Boy Who Wanted To Be A Real Puppet | 4:44 |
7 | My Selene | 5:28 |
8 | Wildfire | 4:36 |
9 | White Pearl, Black Oceans ... | 8:47 |
10 | Shamandalie | 4:04 |
11 | Hidden Track | 2:51 |
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Besetzung |
Tony Kakka - vocs Jani Liimatainen - git Marko Paasikoski - bass Tommy Portimo - drums Henrik Klingenberg - keys
Produced by Sonata Arctica
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