Asha Parkinson

Possession


Info
Musikrichtung: Big Band Jazz / Fusion

VÖ: 20.09.2024

(ubuntu music)

Gesamtspielzeit: 37:43

Internet:

https://ashaparkinsonmusic.co.uk/
https://www.ubuntumanagementgroup.com/about
https://jazzfuel.com/


Possession ist das aktuelle Album der Londoner Saxofonistin und Komponistin Asha Parkinson. Einigen mag sie bekannt sein als Halbfinalistin der "BBC Young Jazz Musician des Jahres". Alle neun Songs wurden von ihr komponiert. Darunter finden sich neben den Instrumentalsongs auch sechs Gesangsstücke, darunter auch das aramäische Vaterunser, das "Avon d'bishmaiya“. Grundsätzlich verwendet sie einige lyrische Passagen in den Texten, so wurde auch Rumi, der persische Sufi-Mystiker, Gelehrte und Dichter, herangezogen für "Distant Devotion".

Das für die Platte verwendete Ensemble läßt hinsichtlich seiner Zusammensetzung bereits auf einen recht ungewöhnlichen Sound schließen. Und tatsächlich treffen sich grundsätzlich Elemente aus Jazz und Klassik, inklusive einiger Schlenker hin zu internationaler Folklore , und das in einem Format, dass sich an Big Band-Arrangements orientiert, hier in Kombination mit Bläsern und Streichinstrumenten, in einer recht aufwändigen Inszenierung, die für ständige Wechsel und eine Art Unruhe sorgt. Mir fällt hierzu ganz spontan so manch ein Song von Frank Zappa ein.

Mit "Distant Devotion" wird das erste Gesangsstück vorgelegt. Die schwedische Sängerin Rebecka Edlund hat diesen Part durchgehend übernommen und fügt sich in die auch bei diesen Songs komplexen und bisweilen kompliziert klingenden Arrangements ein. So herrscht fast immer eine gewisse Unberechenbarkeit, damit verbunden natürlich auch ein hoher Grad an Abwechslung, jedoch ist das Ganze sehr fordernd und sicherlich kein rasch zugängliches Hörvergnügen. Man muss sich hier erst einmal nach und nach einfinden in diese besondere Art dieses mitunter taumelnd wirkenden Vortrags, Geduld und Musse sind wichtige Voraussetzungen. Dann aber kann man sich eines hochwertigen und dynamischen Klangbildes erfreuen von teils betörenden Ausdrucks.

Die Musik der Protagonistin benötigt viel Raum, so dachte ich, ob es ausreicht, das Alles in derart recht kurze Songs zu verpacken. Das ganze "riecht" eigentlich eher danach, ein Gesamtwerk in Form einer konzeptionellen Suite zu präsentieren. Aber so kann man allerdings die neun Songs tatsächlich als Teile einer Suite betrachten, denn sie ähneln sich von Konzept und kreativem Aufbau letztlich sehr untereinander. Mir fällt auf, dass sich Asha Parkinson als Solistin mit dem Saxofon gar nicht nach vorn drängt und den Eindruck aufkommen läßt, sich in den Vordergrund zu drängen. Mit den übrigen Instrumenten zusammen gestaltet sie vielmehr das Gesamtbild und ab und zu übernimmt sie halt ein wenig mehr an Gestaltung als die Übrigen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Urban Fantasy (4:14)
2 Distant Devotion (4:35)
3 Mirror Image (4:40)
4 Possession (4:39)
5 The Juggler (3:28)
6 Maelstrom (3:30)
7 There (4:25)
8 Our Father (Avvon D’Bishmaiya) (3:44)
9 Permanent Verse (4:18)
Besetzung

Asha Parkinson (alto, soprano & tenor saxophones, compositions, bandleader)
Rebecka Edlund (vocals)
Meera Maharaj (flute)
Simeon May (baritone saxophone, bass clarinet)
Christie Smith (trumpet)
Konstantinos Glynos (qanun)
Abbie Davis, Chloe Mead (violins)
Andrew Lidell (viola)
Cubby Howard (cello)
Charlie Hayward (guitar)
Alex Wilson (piano)
Hamish Nockles-Moore (bass)
Alex Taylor (drums)
Gareth Lockrane (flute, alto flute - #2, 3)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>