Faraways
Decades Of Dormancy (EP)
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Mitten auf dem Land, in der Nähe der schwedischen Stadt Borås, formierte sich die Band Faraways sozusagen "far away", etwa Mitte der neunziger Jahre. Aus dem Duo entwickelte sich rasch ein Trio und 1996 wurde eine Demo-Kassette veröffentlicht, die Band hatte sich zwischenzeitlich zum Quintett erweitert.
1999 veröffentlichte man eine EP, der erst 2002 eine weitere EP folgte, und danach hörte man gut achtzehn Jahre lang gar nichts mehr, bis es 2020, inmitten der Covid-Pandemie, dazu kam, dass sich das ursprüngliche Duo wieder zusammenfand und gemeinsam musizierte, und Erik Holmberg und Tomas Axelsson reformierten die Band gemeinsam mit dem damaligen Drummer Tobias Walka.
Und gemeinsam begeht man sowohl einen Zeitsprung zurück in die Sechziger, Siebziger und Achtziger als bleibt auch auf dem Boden der Gegenwart. Denn gar einige Einflüsse lassen sich orten in den fünf Songs der EP Decades Of Dormancy.
Im Einzelnen: "Holy Host", das sowohl Spuren der Sechziger aufweist als auch den gitarrenbetonten Rocksound der Achtziger britischer Prägung, wird abgelöst durch den "Silvertrain Ride", der Anflüge von Country Rock aufweist, mich aber auch etwas an Iggy Pop erinnert zur Zeit seines Songs "The Passenger".
"Ruby Ring Of Love", hier wird es nun ganz psychedelisch, durch die Sitar und die Melodienfolgen lande ich rasch bei The Beatles oder atmosphärisch auch bei The Yardbirds, dann wieder denke ich an "The Good's Gone" von The Who oder besonders an die frühen Pink Floyd, als Syd Barrett dort noch das Zepter in Händen hielt. Ja, man sieht, wie die Band schöpft aus der schier unendlichen Geschichte von Pop und Rock der Jahrzehnte.
Zwei Songs noch, "Like A Bottle Of Wine", moderner Indie Rock auf dem Boden der Musikhistorie, der Einsatz der Slide Guitar gibt dem Song einen besonderen Ausdruck, und dann tritt der längste Song der EP auf mit seinem schwer reissenden und schleppenden Sound, gedanklich schwirren mir etliche Assoziationen durch den Kopf, The Dream Syndicate, Thin White Rope, der Sound der Achtziger mit Anleihen aus den Sechzigern, ein fast tranceartiger Ausdruck pflügt sich durch den Song, und auch hier wieder Anklänge an die ganz frühen Pink Floyd.
Ja, mit dem "Frozen Moon" hat Decades Of Dormancy den Höhepunkt einer sehr abwechslungsreichen Platte gesetzt, weil sich diese Atmosphäre tief einbohrt.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Holy host
2 Silvertrain Ride
3 Ruby Ring of Love
4 Like a Bottle of Wine
5 Frozen Moon
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Besetzung |
Erik Holmberg (guitars/sitar/additional keyboards/lead & backing vocals)
Tomas Axelsson (bass/laud/electric lead guitar/backing vocals)
Tobias Walka (drums/percussion/keys/additional guitars - #3/lead & backing vocals)
Robert Peterson (slide guitar - # 4)
Magnus Holmberg (organ - #1)
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