Greta Schloch
Wir Sind Frei
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Unter dem Namen Greta Schloch werden seit etwa 1997 Projekte vorgestellt, neben Musik soll es auch Hörspiele geben. Wer auch immer dahinter steckt, kann sich das auf der Webseite näher bringen. Demnach handelt es sich um eine Lübecker Künstlerin, diplomierte Grafik-Designerin, Drehbuch-Autorin und Musikerin, und laut Angaben zum Line-up verantwortlich für die meiste Instrumentation, neben einigen Gastmusikern*innen.
Die deutschsprachigen Texte sind in ein musikalisches Gewand gepackt, dass sich aus Pop-Elektro- und Rock-Elementen mischt, mitunter muss ich an den einen oder anderen Beitrag der Neuen Deutschen Welle (NDW) denken. Die Texte kann man nachlesen im separaten Booklet, und da taucht so mancher skurrile Reim auf. Zum Beispiel bei "Alter" in der "Flasch-Dance-Version", wo so richtig gut in nordeutschem/Hamburger Slang gesungen wird. (Lieber ne Flasche Bier als Freund, als ne Flasche als Freund. Na, das hätte doch prima in die Zeit der NDW gepasst!
Aber auch sonst nimmt man kein Blatt vor den Mund. (Herr Neuling in der kleinen Liebe, geht ihm schlecht, hat so viele Triebe. Aber zwischendurch wird auch richtiggehend geblödelt, wie der Schweinchensong, dessen Text nur aus dem Songtitel besteht, "Quieckeldy Quack" oder das gesprochene "Klar wie Klossbrühe", mithin sind es kurze Hörspiele als Zugaben.
Auf jeden Fall ist die Musik insgesamt recht unterhaltsam, allein durch die Verwendung verschiedener Stilelemente, und wenn es dann stark an den Sound eines Mellotrons erinnert (Titelsong), dann trägt mich die Musik auch weit zurück in die Siebziger. Letztlich kann man das Ganze durchaus auch in die Schublade Pop stecken, dann aber auf jeden Fall mit dem wesentlich prägenden Begriff Indie als entscheidende Beigabe. Kleine Hits gibt es irgendwie auch, "Verliebt in das Monster", mit dem griffigen Refrain. Und auch "Monster entdecken Liebe" kann mich angenehm erheitern.
Verabschiedet werden wir dann mit einem weiteren Kurzhörspiel, "Bester Nachbar", ein herrlich blödsinniges Gespräch unter Nachbarn, und einer "Laut-Im-Auto-Version" von "Falter", das im Galopp dahin reitet, recht skurril, wie eigentlich die Musik der ganzen Platte, mitunter auch recht augenzwinkernd wirken. Aber gute Laune verbreitet es, ja, das macht schon Spass!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Starkes großes Mädchen
2 Tanzende Hydranten
3 Wir sind frei
4 Verliebt in das Monster
5 Alter (Flasch-Dance Version)
6 Es stinkt zum Himmel
7 Quieckeldy Quack
8 Klar wie Kloßbrühe
9 Du rettest ja die Welt
10 Retter der Zeit
11 Herr Neuling
12 Monster entdecken Liebe
13 Bester Nachbar
14 Falter (Laut-im-Auto Version)
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Besetzung |
Greta Schloch (Text, Musik, Mix, Produktion)
Aydo Abay (2. Stimme - #2,3)
Tilo Strauß (2. Stimme - #10)
Van Halving (Flaschenchor - #5)
Niklas Kleber (Gitarre - #1, 2, 3, 10, bass - #10)
Jean D'Auberlaque (Solo-Gitarre - #10, Gitarre - #7)
Andreas Sonnenberger (Gitarren- und Bassvorlage, Vorproduktion - #1, 2, 10)
Klaus Munzert (Synthesizervorlage - #5)
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