Silvia Tarozzi
Mi Specchio E Rifletto
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Über dieses kleine Meisterwerk der italienischen Violinistin, Sängerin und Komponistin könnte man vermutlich eine Seitenlange Beschreibung und Analyse schreiben. Doch ich möchte mich eher kurz fassen und das Album direkt am Anfang jedem Fan von Musik, der Klassik, Folk, Elektronik, ein wenig Neo-Folk und auch ein wenig Popmusik wärmstens ans Herz legen. Das könnte Euer Album des Jahres werden.
Die Italienerin ist viele Jahre in der modernen Klassik und der Contemporary-Musik unterwegs (gewesen) und kehrt mit Mi Specchio E Rifletto weitestgehend zum klassischem Song zurück. Inspiriert wurde sie dazu von den Gedichten von Alda Merini, welche sie in den letzten Jahren zunächst in ihre Musik transformierte und letztlich die eigenen Gedanken und Erfahrungen einfließen ließ und so (auch) eigene Lyrik entstand.
Diese setzte sie in 16 Stücke um, welche sie mit einem Instrumentarium aus Cello, Kontrabass, Violinen, Flöte, Picolla, Klarinette und anderen einspielte. Hinzu kommt auch eine Portion Elektronik an manchen Stellen. Die Stücke streifen durch die oben genannten Gefilde, strahlen aber durchweg diesen erhabenen klassischen Klang aus.
Auf einzelne Stücke einzugehen ist sehr schwierig, da alles einem Gesamtkonzept folgt und einfach nur perfekt umgesetzt ist. Es sei das Titelstück genannt, welches eine verhallte Vocalartnummer ist, auf Hai nella bocca un silenzio“ gibt es dann plötzlich eine melodische, aber auch scharfkantige E-Gitarre, die ein wenig an David Gilmour erinnert zu klassischen Bläserklängen. Und so geht dasmunter durch das ganze Album, ein herzzerreißend schönes Arrangement wird von der nächsten überraschenden Zusammenstellung abgelöst.
Ihre Contemporary-Wurzeln fließen an wenigen Stellen auch noch ein, sind aber immer nur die Würze eines Stückes und nie um Ihrer selber Willen zu hören. Die Instrumentalisten sind über jeden Zweifel erhaben und Silvias Stimme ist auch wunderbar und passt erstklassig in dieses Soundbild hinein.
Und so entsteht ein grandioses Album mit klassischem Anstrich, welches aber so viel mehr enthält. Als Vergleich fallen mir hier maximal Dead Can Dance ohne ihre wuchtigen rituellen Einflüsse eine. Ich korrigiere meinen Eingangssatz: Ein großes Meisterwerk!
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Al cancello | 4:27 |
2 | La forza del canto | 2:43 |
3 | La sostanza dell’affetto | 5:36 |
4 | Mi specchio e rifletto | 3:09 |
5 | Domina | 4:28 |
6 | Hai nella bocca un silenzio | 3:36 |
7 | Astuta | 2:24 |
8 | Spazio | 4:32 |
9 | … e non volevi le ali | 1:40 |
10 | Che cos’è una primavera | 2:46 |
11 | Siedimi accanto | 3:12 |
12 | L’assenza | 3:33 |
13 | Al balcone | 0:49 |
14 | Sembra neve | 5:01 |
15 | Parlavi di un bambino | 2:08 |
16 | xxx Anna | 5:40 |
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Besetzung |
Deborah Walker: Cello
Enrico Lazarani: Double Bass
Sivia Tarozzi: Violinen, Gesang, Kompositionen
Caterina Rormano: Flute, Picolla
Jessica: Colarell: Clarinet
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