Maximilian Ehrhardt
None but the Brave
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None but the Brave ist nach einer längeren Pause wieder eine Veröffentlichung aus dem Hause Carpe Diem Records. Ich hatte bisher noch keine schlechte CD von diesem Label in der Hand, nein, hier wird Qualität mehr als großgeschrieben (als Beispiel können z.B. alle Veröffentlichungen von Toyohiko Satoh dienen). None but the Brave ist eine Einspielung mit Werken aus dem 18. Jahrhundert für die walisische Tripelharfe.
Maximilian Ehrhardt gehört international zu den führenden Spezialisten für historische Harfen. 2015 entdeckte er in der walisischen Nationalbibliothek in Aberystwyth eine Sammlung mit Harfenmusik des 18. Jahrhunderts. In drei Bänden finden sich über hundert bisher unbekannte Kompositionen für die Harfe. Neben Solowerken auch Transkriptionen bekannter Komponisten (z.B. wie Arcangelo Corelli, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel), Variationsreihen über walisische Lieder von John Parry sowie zahlreiche anonyme Werke. Eine Auswahl von 19 Stücken, teilweise Erstaufnahmen, hat Maximilian Ehrhardt vom 27. bis 29. Mai 2019 in der Andreaskirche Wannsee in Berlin eingespielt, wunderbar eingefangen von Toningenieur und Produzent Jonas Niederstadt. Die landestypische Tripelharfe wird auch heute noch in der walisischen Folkszene gespielt. Ein fein klingendes Instrument mit vielen klanglichen und tonalen Möglichkeiten. Die ausgewählten Stücke zeigen, dass die damaligen walisischen Harfenspieler ein enorm hohes Niveau hatten. Die Qualität der Bearbeitungen erfordert ein hohes technisches Vermögen, große Viruosität und – idealerweise – auch ein hohes Maß an eigener Musikalität. Diese Kriterien erfüllt Maximilian Ehrhardt mit Bravour. Selbst solche ‚Gassenhauer‘ wie Vivaldis “L'Estro Armonico, Op. 3 No. 5, RV 519 "The Fifth of Vivaldi": I. Allegro“ oder Händels “Water Music Suite No. 2, HWV 349 "Handels Water Musick": I. Allegro“ klingen in der Transkription des 18. Jahrhunderts und von Maximilian Ehrhardt interpretiert fast schon taufrisch und neu, dennoch sofort erkennbar. Und die audiophile Klangqualität unterstreicht die Interpretationen noch zusätzlich.
Mit None but the Brave zeigt Maximilian Ehrhardt, welche Klangfülle in der walisischen Tripelharfe steckt und erweitert das Repertoire des Instruments mit 19 Stücken. Hoffentlich gibt es in der Zukunft noch Einspielungen mit weiteren Stücken der entdeckten Bände. Wenn die Qualität auch nur annähernd an die Auswahl von None but the Brave heranreicht, darf man sich schon jetzt darauf freuen. Ein weiteres großartiges Album von Carpe Diem Records und jeden Cent wert!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Dafudd Gareg Wen with Variations | 3:19 |
2 | Violin Sonata in C Major, Op. 5 No. 3 "Gig in the Third Solo of Corelli": IV. Allegro | 2:47 |
3 | Alexander's Feast, HWV 75: No. 3, Happy, happy, happy pair | 3:30 |
4 | Of noble Race was Shenkin | 4:44 |
5 | L'Estro Armonico, Op. 3 No. 5, RV 519 "The Fifth of Vivaldi": I. Allegro | 3:41 |
6 | Allegro | 3:07 |
7 | Rodelinda, regina de' Longobardi, HWV 19 "Overture in Rodelinda": Overture | 3:54 |
8 | Rodelinda, regina de' Longobardi, HWV 19 "Minuet in Rodelinda": Minuet | 4:14 |
9 | Rhydlan Marsh | 6:59 |
10 | Violin Sonata in E Major, Op. 5 No. 11 "The Eleventh Solo of Corelli": II. Allegro | 3:23 |
11 | Violin Sonata in E Major, Op. 5 No. 11 "The Eleventh Solo of Corelli": V. Gavot | 0:52 |
12 | Largo | 2:29 |
13 | Allegro | 2:26 |
14 | Thro the Wood Laddie | 4:06 |
15 | L'Estro Armonico, Op. 3 No. 3, RV 310 "The Third of Vivaldi": I. Allegro | 2:33 |
16 | Rosline Castle | 3:53 |
17 | See See | 4:36 |
18 | Water Music Suite No. 2, HWV 349 "Handels Water Musick": I. Allegro | 2:06 |
19 | 10 Keyboard Sonatas, Op. 1 No. 1 "Burtons Chace" | 3:56 |
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Besetzung |
Maximilian Ehrhardt: Welsh triple harp
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