Alin Coen
Nah
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Alin Coen hat sich in den letzten Jahren mit ihrer Alin Coen Band eine kleine, aber feine Fangemeinde mit ihrem ausgefeilten, sanften Singer & Songwriter-Pop gemacht. Ihrem auch in den MAS besprochenen Debütalbum 2010 Wer bist Du? folgte 2013 ein überwiegend englischsprachiges Album mit We're Not The Ones We Thought We Were und 2016 noch ein Livedoppelalbum mit dem Titel Alles was ich hab.
Nun ist sie mal wieder mit brandneuen Sachen am Start, diesmal aber ohne ihre Band. Nah sollte, wie der Titel schon sagt, intimer und persönlicher werden. Dies hat sie textlich wie musikalisch umgesetzt. So sind die 12 neuen Songs zwar oft sehr reich an Details, aber doch zumeist trotzdem eher spartanisch instrumentiert. Akustische Gitarre, Klavier und Stimme reichen oft aus, um viel Atmosphäre zu verbreiten.
So entfalten ruhige und verträumte Stücke wie “Du bist schön“ große Ausstrahlung und Stücke wie “Leichtigkeit“ werden zunächst sanft eröffnet, um dann in einen perlenden Pianopop mit beschwingter Herbstmelodie zu mutieren. Bass und Schlagzeug gehen hier ganz im Dienste des Songs ganz weit nach hinten. “Held“ beginnt dann mit rockigem Anschlag, bleibt jedoch auch wundersam reduziert und bricht nur im Refrain knackig aus.
Letztlich bleibt Alin Coen jedoch Alin Coen und das ist ja auch gut so. Mit diesem Album beweist sie, dass sowohl ihre Kompositionen wie auch ihre Stimme auch im eher kammermusikalischen Umfeld funktioniert. Ihre Stücke, die nach wie vor irgendwo zwischen Herman van Veen und Juli liegen, wissen zu gefallen, sind gut arrangiert und produziert und bieten anspruchsvolle wie unterhaltsame Musik. Und Ihre Stimme hebt sich zum Glück ein wenig vom dem deutschen Einheitsbrei ab, die Musik überwiegend sowieso.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Du Bist So Schön |
2 | Du Machst Nichts |
3 | Bei Dir |
4 | Alles Was Ich Hab |
5 | Leichtigkeit |
6 | Held |
7 | Entflammbar |
8 | Tiraden |
9 | Die Gefahr |
10 | Beben |
11 | Das Ende |
12 | Ultimatum |
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