Josh Smith
Burn To Grow
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Der sicher nicht so sehr bekannte Josh Smith stammt aus Connecticut und wurde dort am 7.Oktober 1979 geboren. Schon früh lernte er sowohl das Spiel der Gitarre als auch den Blues kennen, erste Gitarre mit drei und die ersten Lehrstunden mit sechs Jahren. Die Musiker, die ihn offensichtlich stark beeinflussten, waren jene, die er sich seinerzeit anhörte, Leute wie Muddy Waters, B.B. King, Albert King und T-Bone Walker. Außerhalb des Blues war es Musik von den Allman Brothers, den Rolling Stones und Bruce Springsteen.
Bereits im Alter von dreizehn bat man den jungen Burschen, als Leadgitarrist in der Hausband eines Clubs mitzuspielen, weil der Clubbesitzer so überzeugt war vom Talent des Musikers. Und so konnte Josh alsbald seine Fähigkeiten vertiefen, indem er mit berühmten Kollegen wie Jimmy Thackery, Tinsley Ellis, Kenny Neal, Lucky Peterson, Matt “Guitar” Murphy, Johnny “Clyde” Copeland und weiteren zusammenspielte. So musste es ja kommen, dass er bereits mit vierzehn seine erste Platte veröffentlichte “Born Under a Blue Sign“. Und so folgte Platte auf Platte, dabei entstand unter anderem 2011 ein tolles Bluesalbum, “I'm Gonna Be Ready“. Es wies ihn als großartiges Talent als bleichgesichtigen Bluesgitarrist aus, auch als Songschreiber konnte er überzeugen. Der raue Sound war ein sehr direkter und sehr bewegend. Diese und zwei weitere Veröffentlichungen erschienen auf dem renommierten Bremer Blues-Label Crosscut Records.
Nun ist Burn To Grow veröffentlicht worden, allerdings auf Vizztone oder in Deutschland über m2music und Inakustik. Vom reinen Blues hat sich der Musiker mittlerweile gelöst, drei Jahre nach “Over Your Head“. Zwischendurch war noch “Still“, ein im Trio eingespieltes und jazzorientiertes Album, entstanden. Smith scheint sich entwickeln zu wollen, entweder eine neue Richtung einschlagen, etwas Neues kreieren oder ganz einfach seine Erfahrungen verwerten. Und so verleitet mich die vielseitige Musik auf der neuen Platte mehr als sonst zu Assoziationen. Mal muss ich an Eric Clapton und seine aktuelle Art, mit dem Genre Blues umzugehen, denken, dann wiederum erscheint John Hiatt auf dem Plan oder sogar Dire Straits fallen mir mitunter dazu ein. Was allen Songs jedoch gemein ist, ist die ungemein virtuose und strahlende Gitarre mit dem gleichermaßen klaren und leicht angezerrten Sound, der wiederum sowohl an Albert King als auch an Gary Moore erinnern kann.
Diese Ausrichtung und Interpretation von Blues ist sehr interessant, weit über den Tellerrand geschaut, und man findet durchaus Parallelen zur Musik der Allman Brothers Band, zu Warren Haynes oder auch zur Tedeschi Trucks Band. Dabei sind es die Arrangements, die das Besondere der einzelnen Songs ausmachen, vor allem die Bläsereinsätze. Und dazu kommt der individuell geprägte kraftvoll-raue Gesang des Protagonisten. Insgesamt ist es ihm gelungen, seine Ideen in richtiggehend entspannte Musik zu verpacken, sehr laid-back und voller emotionalem Groove, und wenn dann doch einmal der satte Blues durchkommt, wie es mit “What We Need“ brillant vorgeführt wird, dann kann ich nicht umhin, diesen Mann in die erste Riege aktueller Gitarristen, die sich auf individuelle Weise mit dem Thema Blues beschäftigen, einzureihen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Half Blues
2 Through The Night
3 Watching You Go
4 That For You Too
5 Your Love (Is Making Me Whole)
6 Look No Further
7 Let Me Take Care Of You
8 What We Need
9 You Never Knew
10 She Survives
11 Burn To Grow
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Besetzung |
Josh Smith (guitar, vocals)
Travis Carlton (bass - #1, 5, 6, 7, 8, 9, 11)
Lemar Carter (drums - #1, 5, 6, 7, 8, 9, 11)
Pete Thomas (drums - #2, 3, 4, 10)
Davey Faragher (bass - #2, 3, 4, 10)
Carey Frank (organ)
Monét Owens (lead vocals - #5, all background vocals)
Jamelle Adisa (trumpet, flugelhorn)
Chris Johnson (trombone)
J. P. Floyd (trombone)
Matthew DeMerritt (tenor saxophone)
Dan Boisey (tenor & baritone saxophone)
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