Mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks veröffentlicht Joe Bonamassa seine Studioalben im 2-Jahresrhythmus. Dass die Qualität bei seinen Alben immer hoch ist, das ist unbestritten. Allerdings hat sich ein gewisser Gewöhnungseffekt doch eingeschlichen, ist Bonamassa doch immer mehr auf einem wenig variablen Blues Pfad gewandelt. Mit dem neuen Album Redemption, dem dritten Album in Folge welches nur Eigenkompositionen enthält, sollte sich dies ändern.
Tatsächlich scheint es so, als ob zwei Seitenprojekte des Gitarristen nachhaltig ihre Spuren im Sound von Redemption hinterlassen haben. Dies wäre die British Blue Rock Explosion und die Rock Candy Funk Party. Bonamassas Bluesinterpretation ist vielfältiger geworden und die Elemente aus dem Funk und dem Swing sind plötzlich sehr präsent, was dem Album ein sehr frisches Erscheinungsbild gibt.
Bonamassa ist von seinen neuen Songs wohl auch so überzeugt, dass er zum Beispiel “Evil Mama“ und “King Bee Shakedown“ schon während seiner Tour im Frühjahr 2018 in Publikum gefeuert hat. Tatsächlich sind diese Songs aus würdige Opener. Besonders das beschwingte “King Bee Shakedown“, während “Evil Mama“ eher eine langsamer Blues Rocker ist.
So richtig klasse wird es mit “Molly O´“ so gut hat ein Bonamassa Riff schon lange nicht mehr geklungen. Auch andere Songs wie “The Ghost Of Macon Jones“ oder die schöne Ballade “Stronger Now In Broken Places“.
Redemption klingt als ob Bonamassa sich einer Frischzellenkur unterzogen hat, die eigentlich nicht nötig gewesen wäre, aber doch zum richtigen Zeitpunkt gekommen ist!