Jonathan Jeremiah
Good Day
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Der 1980 geborene Jonathan Jeremiah stammt aus London. Nach einem kurzen USA-Aufenthalt startete er, zurück in Großbritannien, seine Laufbahn als Singer/Songwriter. 2010 war das wichtige Jahr für den Künstler, als er einen Plattenvertrag mit Island Records unterzeichnete, mit dem Ergebnis eines ersten Albums, “A Solitary Man“(2011). Good Day ist das vierte Studioalbum und wartet mit großartig arrangierten Songs aus eigener Feder auf.
Und so sind es die Streicherarrangements, die den Sound erheblich mitprägen, einen Sound, der auf der Basis von Soul-orientierter Musik einfühlsam eingespielt wurde. Zunächst könnte man daran denken, einen farbigen Sänger zu hören, aus etwa jener Zeit, als Marvin Gaye in den Siebzigern seine Blütezeit hatte. Aber auch zu Bill Withers oder Curtis Mayfield mag man sich gedanklich hingezogen fühlen. Gleichzeitig ist es aber auch der Rhythmus, der wiederum an großartig groovende Produktionen aus dem Hause STAX erinnern kann.
Aber doch wäre es vermessen, in diesem Falle von Retro-Soul zu sprechen, denn die Musik imitiert oder reproduziert weder den Sound vergangener Tage, noch ist es im Grunde nach Soul. Denn Jeremiah hat seine eigene Klangwelt geschaffen, allen voran mit diesen tiefen und unverwechselbaren Bariton-Stimme, die stets ein wenig Wehmut in sich trägt. Diese Individualität spiegelt sich unter anderem besonders im Song “Mountain“ wider, ein absoluter „Hinhörer“, der zeigt, dass man auch noch Musik machen kann, die in gewisser Weise neu klingt und zum Aufmerken auffordert.
Auch “The Stars Are Out“ mit diesen trockenen, ebenfalls an alte Zeiten erinnernden, Bassläufen, schlägt elegant und geschickt eine Brücke zwischen Gestern und Heute. “Deadweight“ bringt mit dem wirbelnden Streichereinsatz einen Hauch alter James-Bond-Filmmusik ins Spiel, oft wurde in den Sechzigern ähnlich arrangiert, als Beispiel seien The Walker Brothers zu nennen, und dieses kommt dann so richtig zum Ausdruck beim überwältigenden Song “U-Bahn (It’s Not Too Late For Us)“ Das ist in der Tat bereits nah am (positiven) Schmalz. Und so sind es die Arrangements, die der Musik einen sehr noblen und edlen Anstrich verleihen. Aber auch reduziert arrangierte Songs können überzeugen, wie die herrliche Piano-Ballade “No-One“ mit ihrem dramatischen Ausdruck.
Aufgenommen wurde das Ganze übrigens analog in den Londoner Konk Studios von Ray Davies, und Good Day ist mit Sicherheit des Künstlers bisher reifstes Album!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Good Day
2 Mountain
3 The Stars Are Out
4 Long Night
5 Deadweight
6 Hurt No More
7 Foot Track Magic
8 No-One
9 U-Bahn (It’s Not Too Late For Us)
10 Shimmerlove
11 Yes In A Heartbeat
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Besetzung |
Jonathan Jeremiah (vocals, acoustic guitar)
David Page (electric bass, guitars, backing vocals)
Tom Mason (double bass, backing vocals)
Joe Glossop (piano, Hammond organ)
Shawn Lee (drums, backing vocals)
Paul Elliott (percussion, backing vocals)
Valerie Etienne (backing vocals)
Shirley Lewis (backing vocals)
Janet Ramus (backing vocals)
Ruben Samana (mountain whistles)
Phoenix Dawson (foot track magic singers)
Rosario Dawson (foot track magic singers)
Ben Trigg (conductor)
Marianne Haynes (leader)
Penny Ainscow (violin)
Edward Bale (violin)
Paloma Deke (violin)
Phillip Granell (violin)
Emma Parker (violin)
Nandhra De Saram (violin)
Emma Smith (violin)
Tom Pigott-Smith (violin)
Rachel Steadman (violin)
Richard Jones (viola)
Fioana Leggat (viola)
Amy May (viola)
Jessica Cox (cello)
Nastasya Hodges (cello)
Bryony James (cello)
Rhan Porter (cello)
Chris Kelly (double bass)
John Davy (French horn)
Katherine Pryce (French horn)
Gavin Broom (flugel, trumpet)
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