Macy Gray
Ruby
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Nach dem letzten Album ”Stripped”, aufgenommen für das Label Chesky, legt Macy Gray nach, mit Ruby. Ja, lange ist es her, dass sie die Charts eroberte mit ihrem Hit “I Try“, aus dem Jahre 1999, vom Debüt-Album “On How Life Is“. War es einerseits eine Produktion für Chesky, bekannt für den hervorragenden Sound und mit dem audiophilen Anspruch, sowie andererseits die für die Künstlerin eher ungewohnte Musik, marschierte sie doch ein wenig in Richtung Jazz, so äußerte ich mich auch entsprechend und sprach den Wunsch aus, dass sie in Zukunft ein wenig in diesen Gefilden verweilen oder bleiben werde.
Doch das ist nicht so eingetroffen,Macy hat nun für Mack Avenue aufgenommen und kehrt mit dem zehnten Studioalbum zu dem zurück, was grundsätzlich ihr Metier war, Rhythm & Blues der neuen Art, mit Pop vermengt, und dazu noch meistens ungewöhnlich arrangiert. Und so befindet sich einer der für mich packendsten Songs sogleich in der Startposition, denn “Buddha“ ist großartig gelungen, bis auf das Drum-Programming, nun ja. Aber sonst ausgestattet mit Background Vocals, die einem Gospel-Chor gleichen, einem feinen String-Arrangement und als I-Tüpfelchen ein Gitarrensolo des neuen Blues-Stars Gary Clark, Jr..Bereits der zweite Titel, “Cold World“, erinnert dann am ehestens an die Musik ihrer Anfangstage, mitunter stampft dann der R & B mit dumpfen Rhythmen, leider nicht von einem echten Schlagzeuger erzeugt, und darum synthetisch und kalt klingend. Auch “White Man“ ist mir zu künstlich und zu sehr auf Dancefloor gepolt, bis sich dann endlich ein wenig natürliches Feeling einstellt mit “Tell Me“, ein Hauch von New Orleans Jazz durchfließt die Atmosphäre des Songs, doch auch hier wieder dieser hässlich programmierte Hintergrund.
Ach, und dann endlich stellen sich echte Schlagzeuger vor, bei einem der interessanten Songs “When It Ends“ sind es gar gleich zwei, ja, hier kommt dann ein schönes Gefühl auf, hier wird die Musik empfänglicher für Alle, die einen natürlichen Sound lieben und die Nase voll haben von all den synthetischen Eskapaden. “But He Loves Me“ ist ein anderes Beispiel für die sich in Grenzen haltende gute Ausstrahlung der Platte, auch hier ist es der besondere Ausdruck der kehlig-rauen Stimme der Protagonistin und das schöne Streicherarrangement, die diesen Song für mich zum schönsten der Produktion erheben. So und ähnlich hätte die ganze Platte ausfallen sollen, dann hätten Eleganz und leidenschaftliches Gefühl die Oberhand gewinnen können. Leider ist es so gesehen zu einer zwiespältigen Angelegenheit geworden, allerdings für Freunde des Dancefloors sind durchaus taugliche und niveauvolle Songs entstanden. Und mein seinerzeit geäußerter Wunsch ist leider nicht erfüllt worden.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Buddha (featuring Gary Clark Jr.)
2 Cold World
3 Over You
4 White Man
5 Tell Me
6 Sugar Daddy
7 When It Ends
8 Just Like Jenny
9 Jealousy
10 Shinanigins
11 But He Loves Me
12 Witness
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Besetzung |
Macy Gray (vocals, background vocals)
Gary Clark, Jr. (guitar solo - #1)
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