Citizen K

III


Info
Musikrichtung: Pop

VÖ: 31.08.2018

(Paraply Records )

Gesamtspielzeit: 52:07

Internet:

https://www.facebook.com/citizenk.sweden/
http://www.paraplyrecords.se/index.html
http://www.hemifran.com/index.html


Im Gegensatz zu früher ist Klas Qvist alias Citizen K doch richtig geschäftig und rührig geworden. Denn bereits nach seinem „20-Punkte-Album“ aus 2017, “Second Thoughts“, hat der Schwede mit III doch nun in rasanter Weise nachgelegt. Nun, ein erneutes Doppelalbum ist es nicht, lediglich ein einzelnes. III bedeutet hier auch drei, ist diese Platte doch erst die dritte Veröffentlichung als Citizen K in voller Spiellänge. Und – ich schicke es vorweg, in der relativ kurzen Zeit ist es dem Musiker gelungen, erneut hochwertige Musik einzuspielen. Bisher assoziierte ich zu den vorherigen Platten stets die Begriffe The Beatles, The Beach Boys, Phil Spector.

Nun, das mag alles auch wieder zutreffen, doch hat eine Entwicklung stattgefunden, dergestalt, dass einerseits weitere Einflüsse Einzug fanden und andererseits die Formierung des eigenen Stils vorangetrieben wurde. Zu den zusätzlichen Einflüssen mögen es in Nuancen Anklänge an Alan Parsons, die Doobie Brothers, 10 CC, ELO und ähnliche Bands sein, letztlich ist jedoch eine erstklassige Vorstellung moderner Popmusik gelungen, Musik, die zupackt und zupackend ist, „catchy“ könnte man auch sagen. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum, dass mit einem üppigen Line-up aufwartete, ist die Zahl der Musiker nun begrenzt und die Hauptlast liegt auf den Schultern von Klas, der bis auf das Schlagzeug alle wesentlichen Instrumente selbst spielt. Und dennoch klingt es lebendig, wie ein Zusammenspiel mehrerer Musiker.

Geblieben sind die ausgetüftelten Kompositionen und Arrangements, die wiederum mit Sorgfalt glänzen. Häufige verspielte Passagen findet man nun weniger, die Atmosphäre wirkt gestraffter und zielgerichteter, nur einige Sound Effects bilden eine nuancierte Abrundung. Hauptaugenmerk liegt auf der Musik, die Pop und Rock geschickt miteinander verbindet, gelegentliche Zusätze erhöhen die Qualität, wie der Einsatz eines French Horns auf “Cancelled Flight“ oder eines Orchesterarrangements auf “How Are You Gonna Handle It?“, bei diesem Song schreitet der Mann gewaltig in die orchestral-üppigen Siebziger, ein Juwel von einem Song ist das!

Freunde sehr guter Popmusik und alle Freunde der bisherigen Alben sollten vor Freude jubeln über diesen neuen funkelnden Musik-Diamanten von hoher Karatzahl. “Mind Expanding Poplicious Psychedelic-Folk“, so titulierte man seinerzeit die Musik von “Second Thoughts“, den Begriff Psychedelic kann man eigentlich für die neue Produktion streichen, Folk ist auch nicht vorhanden. Nun ist die Musik direkter und mehr erdnah geraten, Pop Musik vom Feinsten, ohne glattgebügelt oder schnell verbrennend zu sein, hier regieren Tiefgang und Ecken und Kanten in den Arrangements, man höre sich nur einmal “Radio Classic (No More Songs About Jetplanes, Please!)“ an, das ist purer Genuss! Das ist Musik, von der man majestätisch fortgetragen wird auf einem bunten Teppich voller weicher Wolken, dahinschwebend und schwärmend, alles andere um sich vergessend. Anlässlich der Rezension zur letzten Platte schloss ich mit den Worten: “Anyway – Klas – you deserve to be a true pop star! This is first class!”. Dem kann ich nun nichts hinzufügen, es ist einfach genauso geblieben…



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Welcome Abroad (3:09)
2 True Companions (3:03)
3 Let This Be Love (3:38)
4 Toolmaker’s Daughter (4:39)
5 Oceans Call (5:10)
6 Cancelled Flight (5:15)
7 How Are You Gonna Handle It? (5:16)
8 Radio Classic (No More Songs About Jetplanes, Please!) (4:34)
9 Once You Had (3:27)
10 Piano In The Rain (3:02)
11 Beasts Of England (2:18)
12 And You Danced All Night (Coda) (4:40)
13 After The Fact (Encore) (4:03)
Besetzung

Klas Qvist (lead & backing vocals, 6 & 12-string guitar, electric bass, keyboards, percussion)
Andreas Holmstedt (programming, drums - #9, sound effects - #1, 2, 5, 7)
Andreas Thulin (backing vocals - #5, French horn - #6)
Kim Gunneriusson (drums, percussion, except – #6, 9)
Gudmundur Bragason (orchestral arrangements - #7)
Franz Ottmar Ackelmann (conductor - #7)
Markus Larsson (organ - #4)



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