Brian Wilson
Playback: the Brian Wilson Anthology
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Als alter Fan der Musik der Beach Boys ist es selbstredend, dass ich auch den Weg von Brian Wilson mitgegangen bin. Doch selbst, wenn man glaubt, alles komplett zu haben und darüber hinaus keine „Gefahr“ von einer “Anthology“ ausgehen sieht, dann wird man bei dieser Kompilation schnell eines Besseren belehrt, enthält sie doch zwei bisher unveröffentlichte, ganz neue Songs, “Some Sweet Day“ und “Run James Run“. Anthology, nun, mit einer CD ist dieses Ansinnen doch viel zu dünn geraten, denn damit wird man dem Schaffen des Masterminds der Beach Boys sicher nicht umfassend gerecht, sondern lediglich annähernd.
Seit 1988 ist Wilson letztlich solo aktiv. “Brian Wilson“ hieß das Album ganz einfach, und bisher das letzte Lebenszeichen ist “No Pier Pressure“ aus 2015. Während vom Erstlingswerk gleich fünf Songs übernommen wurden, ist es vom letzten nur eines. So wurden insgesamt neun Alben berücksichtigt bei der Zusammenstellung und stellen insoweit eine repräsentative Auswahl dar.
Im Laufe seines Lebens gab es Höhen und Tiefen, und so gehört zu Brian’s Albträumen mit Sicherheit der Psychiater Eugene Ellsworth Landy, der sogar als Co-Songwriter, Produzent und Manager tätig wurde und des Künstlers Leben stark bestimmte. Nun, der inzwischen verstorbene Therapeut ist immerhin nicht mehr als Co-Writer bei den entsprechenden Songs geführt, das fällt auf bei den Angaben zu den Songs.
Nun, die kurz gehaltene Zusammenstellung kann letztlich nicht mehr als ein Appetizer sein für alle Jene, die einfach einmal kurz hineinschnuppern möchten in das interessante Solowerk des Musikers. Als Ehrung des Künstlers ist es einfach zu mager geraten. Die Musik spricht für sich, typische Elemente der Beach Boys, für deren Werk Wilson ja letztlich maßgeblich verantwortlich war, sind einfach vor Ort, dazu sind es die herrlich üppigen Arrangements und die wunderbar harmonischen Songs, die einfach Spaß bereiten, sie anzuhören und zu genießen.
Schön, dass man auch zwei Live-Aufnahmen aus dem Repertoire gewählt hat. Nun noch kurz zu den neuen Songs, die jeden Komplettisten veranlassen dürften, auch diese “Anthology“ zu kaufen, auch, wenn schon alle Alben im Regal stehen. “Some Sweet Day“, das atmet gewaltig den Sound von Motown, vielleicht in Anlehnung an die Beach Boys an deren Album “Wild Honey“ erinnernd. “Run James Run“ schließlich ist ein recht fröhlich klingender Song mit tollen Vokal-Harmonien und treibendem Rock-Rhythmus, darin ein wenig vom alten Surf-Sound versteckt. Ob sich so die nächste Platte anhören wird???
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Love And Mercy
2 Surf’s Up
3 Heroes And Villains
4 Melt Away
5 Let It Shine
6 Some Sweet Day
7 Rio Grande
8 Cry
9 Lay Down Burden
10 The First Time
11 This Isn’t Love
12 Soul Searchin
13 Gettin’ In Over My Head
14 The Like In I Love You
15 Midnight’s Another Day
16 Colors Of The Wind
17 One Kind Of Love
18 Run James Run
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Besetzung |
Brian Wilson (vocals, instrumentation)
Und viele andere…
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