Nataša Mirkovic, Michel Godard, Jarrod Cagwin
En El Amor
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Die sephardischen Juden - ein Hauptzweig der Juden in der Diaspora - waren im Mittelalter ursprünglich auf der iberischen Halbinsel beheimatet. Heute sind sie sowohl im gesamten Mittelmeerraum heimisch als auch auf dem Balkan. Die Sängerin und Musikethnologin Nataša Mirkovic (u.a. Oper, Musical aber auch Pop und Jazz), selbst bosnisch-stämmig, nimmt sich auf En El Amor der sephardischen Musik ihrer Heimat an. Doch wer nun eine ganz traditionelle Einspielung erwartet, könnte enttäuscht werden, denn mit Michel Godard (Serpent) und Jarrod Cagwin (Percussion) hat sie sich zwei Mitstreiter ins Boot geholt, die vielen vor allem aus dem Jazz bekannt sein dürften. Michel Godard ist jedoch schon seit langem ein Wanderer zwischen den musikalischen Welten (u.a. Monteverdi – a trace of grace) und Jarrod Cagwin (u.a. Mitglied in der Band von Rabih Abou-Khalil) ist berühmt für sein Spiel der Rahmentrommel und anderen orientalischen Percussion-Instrumenten.
Vielleicht macht genau diese Mischung der verschiedenen Musiker und ihren ganz eigenen Hintergründen den Reiz dieser Aufnahme aus, denn En El Amor kann man ohne Weiteres zu den besten Veröffentlichungen des Jahres zählen. Tief verwurzelt in der Tradition mit ihren faszinierenden Melodien erklingt die Musik hier, wie aus einer anderen Welt. Man spürt, dass alle drei Musiker mit Herzblut bei der Sache sind. Jarrod Cagwin ist ein Meister der Percussion. Manchmal genügt ihm eine einzelne Trommel, um den Rhythmus voranzutreiben, dann wieder spielt er umso komplexer und dichter. Michel Godard gilt schon seit vielen Jahren als einer der besten Serpent-Spieler (einem Vorläufer der Tuba), wenn nicht als der Beste. Und das beweist er hier einmal mehr. Die Klänge, die er seinem Instrument entlockt sind stellenweise magischer Natur und ergänzen sich mit dem Rhythmus zur bewegenden Grundlage für den Gesang von Nataša Mirkovic. Bei ihr spürt man die tiefe Verbundenheit zur Musik und den Liedern ihrer Kindheit. Sie kann sich ganz auf die beiden Mitmusiker einlassen und verlassen. Sie tragen ihre wunderbar gesungenen Weisen in Perfektion.
Aufgenommen wurde die CD in der ehemaligen Synagoge von St. Pölten in Österreich. Tonmeister und Produzent Jonas Niederstadt beweist wieder einmal, dass man mit der richtigen Zusammenstellung der Musiker und der richtigen Auswahl der Musik, faszinierend-magische Momente erzeugen und diese in fantastischer Klangqualität einfangen kann. Sehr empfehlenswert!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Madre un manseviko | 2:23 |
2 |
Buenas noches Hanum Dudu | 2:47 |
3 |
Ken kere tomar konsejo | 4:28 |
4 |
La tore | 3:28 |
5 |
Anderleto | 4:35 |
6 |
Porke yoras | 7:58 |
7 |
Noches noches, buenas noches | 5:59 |
8 |
Ken ez esto | 4:46 |
9 |
Poko le dash la mi konsuegra | 4:26 |
10 |
Lavaba la blanca niña | 3:12 |
11 |
Durme durme | 4:07 |
12 |
En el o | 5:43 |
13 |
Oh! Qué tiempo muy hermozo | 3:13 |
14 |
Oy ke buena ke fue la ora | 3:24 |
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Besetzung |
Nataša Mirkovic: Gesang
Michel Godard: Serpent
Jarrod Cagwin: Percussion
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