Vor 50 Jahren schmiedete Klaus Voormann den Revolver für die Beatles




Info
Autor: Klaus Voormann

Titel: Revolver 50. Birth of a Legend

Verlag: Delius Klasing

ISBN: 978-3-667-10962-0

Preis: € 49,90

148 Seiten


Abbey Road, Sgt. Pepper’s, Revolver - die Cover von mindestens drei kultigen Beatles-Alben haben selber Kult-Charakter. 50 Jahre nach Erscheinen des Albums schildert der Grafiker Klaus Voormann die Entstehung des Cover-Motivs von Revolver.

Dem Thema angemessen erscheint das schwere 150-seitige Buch fast in LP-Größe. Kernstück ist eine 32-seitige graphic novel (früher nannte man das Comic), die schildert, wie Voormann den Auftrag bekommt und wie das Artwork von der Idee bis zur Ausführung langsam entsteht.

Dabei ist der Comic (nur) die Kirsche auf der Torte. Denn das, was in ihm erzählt wird, hat Voormann bereits zuvor in einem ausführlichen Rückblick auf die Hamburger Tage beleuchtet, in denen er die damals noch völlig unbekannten Beatles kennen gelernt hat. Obwohl er so sozusagen bereits Teil der Familie war, kam die Anfrage ein LP-Cover für die mittlerweile zum Mega Act aufgestiegene Band zu gestalten, für ihn dennoch völlig überraschend. Und er hatte den Mut einen Entwurf zu präsentieren, der im völligen Gegensatz zu der damals herrschenden Pop-Art stand.

Von den Beatles kommt in den Band vor allem John Lennon ins Bild. Als eine Art fordernder Diktator treibt er das Unternehmen voran, was Voormann sowohl in den begleitenden Texten deutlich macht, als auch in den Comic einfließen lässt.

Spannend ist auch die Person des Klaus Voormann selbst. An manchen Stellen erscheint er fast wie ein Nobody, dem die Gnade zuwächst, für die Pop-Götter arbeiten zu dürfen. Dann aber wird deutlich, dass er eine Größe eigner Art ist, die nicht nur als Grafiker ihre Meriten verdient hat, sondern z.B. als Bassist bei Mannfred Mann’s Earth Band aktiv war und die Minimal-Rocker Trio produziert hat.

Das Buch ist konsequent in schwarz-weiß gehalten. Die Texte erscheinen mit Ausnahme des rein englischen Comics zweisprachig in Englisch und Deutsch.

Ein interessantes Buch, das ein wichtiges Stück Pop-Geschichte, aus einer ganz ungewöhnlichen Perspektive betrachtet.


Norbert von Fransecky



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