Der Bereich des Chansons ist fast so etwas wie eine französische Domäne. In keinem anderen Genre hat es prozentual so viele frankophone Stars gegeben, die auch international punkten konnten. In den frühen 90ern war Patricia Kaas ohne Zweifel eine der wichtigsten Stars, die diese Fährte aufnahmen.
Jazz, Blues und Swing sind die prägendsten Zutaten, die die Sängerin feminin und elegant aufnimmt. Ohne auf instrumentales Können zu verzichten ergibt sich ein zugleich zurückhaltendes, wie packendes Soundbild.
„L'Heure du Jazz“ steht als fantastische Jazz-Nummer mit schönem Swing paradigmatisch für das Album. Mit Piano, Trompeten, Vintage Orgel und Gitarre ist es opulent instrumentiert. Die drauf folgende weiche Piano-Ballade „Coeurs brisés“ zeigt das reduzierte Extrem des Album Mainstreams.
Mit „Regarde les Riches“ lässt Patricia Kaas ihre wildere Seite von der Leine. Das Stück beginnt zwar verhalten, rockt dann aber richtig los. Die Stimme röhrt stellenweise, als wäre hier die frühe Gianna Nannini am Werk.