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Kaurna Cronin aus Australien, dem Nachwuchs eine Chance!!!





Dem Nachwuchs eine Chance! Das gilt meines Erachtens ganz besonders für den 24-jährigen australischen Singer/Songwriter Kaurna Cronin. Er stammt aus Adelaide und wohnt auch noch dort. Letztes Jahr hatte ich während seiner Solo-Tournee durch Deutschland kennen gelernt und seitdem stehen wir regelmäßig in Kontakt. So ergab sich auch erneut die Gelegenheit in diesem Jahr, sich zu treffen. Und dieses Mal hatte er seine Freunde mitgebracht, Tom Kneebone und Kiah Gossner. Kaurna erklärte sich zu einem Interview bereit und nimmt nachfolgend Stellung zu einigen Fragen:


MAS: Als junger Künstler ist man generell sicher offener, was Zukunftspläne betrifft. Welche musikalischen Ambitionen hast Du kurz- wie langfristig?

Kauna Cronin: Ich bin schon ganz gespannt darauf, eine Italientour durchzuführen und auch durch die südlichen Gefilde Deutschlands, mit meiner kompletten Band, inklusive Schlagzeuger, das wird 2017 der Fall sein. Dann hoffen wir, 2017 auch in Kanada und in den USA aufzutreten. Künstlerisch gesehen bin ich gespannt darauf, mit den Musikern, mit denen ich gerade zusammenarbeite, ein wenig mehr zu experimentieren und wie sich daraus die nächsten Alben entwickeln, und welche Richtung die Songs und deren Ästhetik nehmen werden.

MAS: Welche musikalische Richtung und welchen Stil möchtest Du am liebsten etablieren für Deine kommenden Schallplatten?

Kauna Cronin: In Australien arbeiten wir gerade an einer mehr von Bluegrass inspirierten Platte, die wir hoffentlich 2017 veröffentlichen können. Ebenso haben wir Pläne, einige neue Richtungen hinsichtlich Musik und Produktion zu entdecken für ein Album mit der kompletten Band, Anfang nächsten Jahres.

MAS: Gibt es bestimmte musikalische Idole, die Du hast und warst Du von Ihnen beeinflusst und aus welchen Gründen?

Kauna Cronin: Ich habe grundsätzlich keine Idole, aber ich fühle mich inspiriert durch viele große Songschreiber und Dichter, einige lokale wie auch international bekannte. So haben mich viele großartige Songs in meiner Art zu schreiben beeinflusst und auch meine musikalische Richtung bestimmt, aber es scheint mir schwierig zu sein, hinter der kompletten Karriere vieler Künstler zu stehen, weil sich manche Leute plötzlich auf dramatische Weise verändern und ganz neue Ideen entdecken und so möchte ich keinem Pfad bestimmter Künstler folgen.

MAS: Wo möchtest Du leben, wenn Du Australien jemals verlassen würdest? Gibt es so etwas wie eine persönliche Musikhauptstadt für Dich?

Kauna Cronin: Ich habe viel Zeit in Berlin verbracht und habe immer die Energie und Inspiration einer solchen Stadt genossen. Ich könnte mir ein Bild irgendwo auf wunderschönem Land mit einem Studio darauf irgendwo in Europa vorstellen.

MAS: Gibt es persönliche Vorlieben für einen bestimmten musikalischen Stil und möchtest Du diese Musik auch spielen?

Kauna Cronin: Ich genieße verschiedene musikalische Stile, für mich ging es stets um den Song und die Botschaft, die dahinter steckt. Wenn die Botschaft wahr und bedeutungsvoll ist und die Musik die emotionale Ästhetik widerspiegelt, dann ist dieser Stil für mich auch wertvoll.

MAS: Bist Du interessiert an der Musik der Ureinwohner Australiens (Aboriginals) und hatte diese irgendeinen Einfluss auf Deine Musik?

Kauna Cronin: Ich interessiere mich sehr für die Musik der Eingeborenen Australiens, allein der Aspekt der Erzählweise der Geschichten und die Möglichkeit, Ideen und Werte so weiterzureichen an folgende Generationen, durch Tanz und Musik. Das hat mich immer fasziniert, jedoch habe ich bisher bestimmte entsprechende musikalische Elemente noch nicht in meiner Musik integriert.

MAS: Mit welchen Musikern möchtest Du auf einem späteren Album gern einmal zusammenspielen?

Kauna Cronin: Ich würde es mögen, bald ein Album mit den lokalen Country-Rockern der Band Max Savage einzuspielen, jedoch wäre es für mich sehr erstaunlich, ein Album mit Paul Kelly, Ryan Adams oder Neil Finn, die sich kreativ einbringen würden, aufnehmen zu können, aus der Sicht eines Singer/Songwriters.

MAS: Würdest Du einen Vertrag mit einem großen Plattenlabel unterzeichnen wollen?

Kauna Cronin: Wenn sich das Label mit meinen Werten decken würde und es würde Sinn machen, gemeinsam zu arbeiten, hätte ich damit keine Probleme. Sonst bin ich froh, mit den Leuten meines gegenwärtigen Teams zusammenzuarbeiten zu können.

MAS: Was wäre Deine persönliche Vorstellung für ein Konzeptalbum? Welche Themen würdest Du wählen und Songs darüber schreiben?

Kauna Cronin: Zur Zeit arbeite ich an einer Tour und einem Album, das regionale Gegebenheiten einschließt und sich mit ganz besonderen Erfahrungen beschäftigt mit Geschichten, die mit diesen Städten oder Dörfern in einem Zusammenhang steht, in den Songs ausgedrückt. Das wäre dann eine Sammlung von Liedern, die faszinierende Ereignisse darstellen, die wir erlebt haben auf unseren Touren durch ganz Europa.

MAS: Wie denkst Du generell über die heutige Musik-Szene?

Kauna Cronin: Musikszenen variieren überall auf der Welt, einige sind gedeihend, andere fallen auseinander. Adelaide, dort, wo ich lebe, verfügt über eine erstaunliche Anzahl von Musikern und Künstlern, die erstklassige Musik produzieren. So war es ein Vergnügen, mit Musikern und anderen Künstlern zusammenzuarbeiten, als auch mit anderen aus ganz Australien, aus den USA und Europa. Da wird es immer eine Gemeinschaft geben zwischen großartigen Musikern in jedem Teil der Welt, und sie werden sich ständig bewegen wie Ebbe und Flut.

MAS: Kannst Du einige zeitgemäße Künstler benennen, von denen Du meinst, dass sie es verdient hätten, berühmt zu sein?

Kauna Cronin: Ich denke nicht, dass diese Künstler grundsätzlich berühmt sein möchten, aber ich denke, dass es Einige gibt, die Jeder kennen sollte.

MAS: Welche Platten würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?

Kauna Cronin:: Ich würde einige Platten von Paul Kelly mitnehmen, von Ryan Adams das Album “Heartbreaker“, und Einige von Crowded House und Jackson Browne.

MAS: Ich habe bemerkt, dass während Deines ersten Konzerts in Sande einige Besucher bereits Deinen Song “Run Boy“ Kannten. War dieser Song recht erfolgreich und konnte man ihn bereits in den Charts finden?

Kauna Cronin: Man wurde auf ihn aufmerksam bei einigen Radio-Stationen in einigen kleinen unabhängigen Charts, als er 2014 veröffentlicht wurde. Der Song gehört mittlerweile zu meinem üblichen Live-Repertoire.
Aber ich habe seit “Pistol Eyes“ nun einige Platten veröffentlicht und ich denke nicht zuviel darüber nach, wodurch Erfolg hervorgerufen wird oder nicht, solange der Song und seine Botschaft letztlich im Einklang in einem wechselhaften Verhältnis mit dem Publikum stehen, also die Resonanz vorhanden ist.

MAS: Wenn Du eine Platte aufnimmst, beabsichtigst Du, davon einen speziellen Songs für die Charts auszuwählen?

Kauna Cronin: Während meiner kreativen Phase im Studio, oder wenn ich Songs schreibe, denke ich gar nicht über die Veröffentlichung der Platte nach. Wir versuchen stets, einen Song nach unseren Möglichkeiten zu beurteilen, und manchmal benötigt der eine oder andere mehr Arbeit oder auch nicht, manchmal wirken Songs auch nur in einem Live-Umfeld.

MAS: Gibt es irgendetwas, was ich vergessen habe, Dich zu fragen, etwas, was Du den Lesern von „Musik An Sich“ unbedingt noch sagen wolltest?

Kauna Cronin: Nun, wir freuen uns sehr auf die Deutschland-Tournee im Sommer 2017. Vielleicht haben wir bis dann weitere neue Platten veröffentlicht und wir werden mit einer vollen Band touren, und das wird eine spannende Erfahrung sein, auf diese Weise auf den Bühnen Europas zu stehen.

MAS: Vielen Dank, Kaurna, dass Du uns dieses Interview ermöglicht hast!


Foto: von links nach rechts: Kiah Gossner, Wolfgang Giese, Tom Kneebone, Kaurna Cronin


Wolfgang Giese



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