Musik an sich


Reviews
W.A.S.P.

Golgotha


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 02.10.2015

(Napalm Records)

Gesamtspielzeit: 54:33

Internet:

http://www.facebook.com/W.A.S.P.Nation
http://www.waspnation.com


Mit einem klaren, donnernden Sound und bedrohlichen Gitarrensalven kommt der Opener „Scream“ um die Ecke. Blackie Lawless’ markantes Organ erkennt man sofort. Der Song rattert zackig nach vorne und zeigt die typischen W.A.S.P.-Trademarks. Für mich ein sehr gelungener Opener, der auch garantiert live funktioniert. Sehr gut gefallen mir auch die dezenten Orgel-Klänge im Hintergrund.

Vom Titel und Cover-Motiv hat sich „Mr. Gesetzlos“ diesmal die biblische Erzählung der Schädelhöhe vorgenommen, das Frontcover passt hervorragend dazu. Es ist kein Konzeptalbum, aber ab und zu verarbeitet er einzelne Elemente aus der Thematik. Die Texte sind typisch für W.A.S.P. - nicht besonders einfach und man muss sich schon damit beschäftigen.

„Last Runaway“ begeistert mich vom Fleck weg. Der Song hat eine tolle Melodie und klingt entgegen des Covers sehr positiv. Eine richtige Biker-Hymne. Und auch hier regiert eindrucksvoll die Hammond! „Shotgun“ erinnert am Anfang ein bisschen an „9.5. Nasty“ und später an „Helldorado“, aber das stört mich jetzt weniger. Das Teil fetzt und klingt sehr begeisternd.

Ich bin jetzt schon ziemlich überrascht. Eigentlich hatte ich eine düstere Abrissbirne erwartet, aber die Scheibe macht richtig Spaß! Der Fuß wippt mit, das Bier schmeckt auf einmal besser und ich denke an selige Zeiten zurück, bei denen man am Freitagabend noch zu W.A.S.P.-Hymnen aus der Stereoanlage mitgegrölt hat. Gesanglich ist Blackie über jeden Zweifel erhaben. Hört Euch „Miss You“ an und ihr wisst, was ich meine. Keiner leidet schöner als Blackie. Soundtechnisch überzeugt mich die Scheibe absolut. Wuchtig und druckvoll wurde hier produziert - so muss das sein.

Bei sämtlichen Songs wurde eine tolle Gitarrenarbeit abgeliefert. Die Solos sind aggressiv und toll ausgearbeitet. Und die Rhythmusarbeit ist eh vom Allerfeinsten. W.A.S.P. erfinden sich auf dem Album natürlich nicht neu, aber zeigen eindrucksvoll auf, dass sie immer noch für tolle Melodien und wuchtige, rhythmische Songs zu haben sind. Kein Song nervt oder langweilt.

Die Scheibe ist sehr gut geraten und man bekommt Lust, sich wieder mal die alten Alben dieser Kult-Truppe raus zu kramen. Einziger Minuspunkt: Immer wieder wurden Elemente von alten Songs aufgegriffen. Aber kann man ihnen hier wirklich einen Vorwurf machen? Wäre komisch, wenn sich die Band plötzlich wie Helene Fischer anhören würde. Macht weiter so!



Stefan Graßl



Trackliste
1Scream
2 Last Runaway
3 Shotgun
4 Miss You
5 Fallen Under
6 Slaves Of The New World Order
7 Eyes Of My Maker
8 Hero Of The World
9 Golgotha
Besetzung

Blackie Lawless: vocals, guitars
Mike Duda: Bass, backing vocals
Doug Blair: lead guitars


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