Sylvain Chauveau & Ensemble Nocturne
Down to the bone (An accoustic tribute to Depeche Mode)
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Der 1971 geborene Franzose Sylvain Chauveau ist seit 1998 als Musiker aktiv. In dieser Zeit hat er zehn Alben veröffentlicht. Eines davon war 2005 Down to the bone, sein akustischer Tribute für Depeche Mode. Und genau dieses Album wir nun zehn Jahre später neu aufgelegt.
Es ist dabei natürlich immer eine spannende Geschichte, wenn jemand sich an die Songs solch großer Bands heranwagt und oft geht das schief. Bei Down to the bone ist das überwiegend glücklicherweise nicht der Fall. Denn die Umsetzung der im Kern doch meist einfachen, durch die Produktion jedoch oftmals bombastischen Stücke der Engländer nur mit Klavier, Streichern und Bläsern reduziert die Stücke auf ihren Kern und offenbart ihre tatsächlichen Stärken. Vorteil, aber auch manchmal Nachteil hingegen, ist die Dave Gahan durchaus ähnliche Stimme.
Die Songauswahl beschränkt sich glücklicherweise auch nicht nur auf die offensichtlichen Stücke. Die Eröffnung mit “Stripped“ gelingt im Postrock-ähnlichem Stil, Piano domminiert und Streicher untermahlen. “The Things yous said“ schließt sich da zu 100 % an. Hier sticht das Postrock-Appeal noch mehr durch die Bläser durch. “Home“ mutet im Arrangement mit Streichern, Klavier und Bläsern hingegen fast klassisch an und wird zu einem kleinem, melancholischen Kleinod. “Policy of Truth“ wirkt im Kontext mit den bereits genannten Instrumenten und angezogener Handbremse zunächst etwas befremdlich, bei genauem Hinhören passt aber auch diese Mischung sehr gut.
Bei “Death's Door“ ändert sich erstmals das Klangbild. Es wird mit akustischer Gitarre vorgetragen und wird so zu einem avantgardistsichm Postrockstück mit viel Atmosphäre und einem erste absoluten Hightlight. “In your room“ basiert dann wieder auf Klavier und Streichern und färt mit stark angezogener Handbremse. Aber gerade in den auch im Original so starken Chorussequenzen bringt diese Version die Emotionalität des Originals in ganz anderem Kontext stark wieder dar. Bei diesen Interpretationen bietet sich natürlcih “Blasphenous Rhumours“ an. Und so wird es dann auf diesem Album als Postrock, fast nur mit Klavier kammermusikalisch, dargeboten. Es mischen sich Oboe und Cello hinzu, welche die ganze Traurigkeit des Originals perfekt ausarbeiten.
“Freelove“ wird in zerissener Form mit verzerrter Gitarre, Pianosounds und anderem dargeboten und erinnert in dieser Form stark an die späten Arbeiten eines David Sylvian. Das im Original ziemlich wuchtige “Never let me down again“ folgt dann als sehr intime Nummer mit Klavier, versponnenen, elektronishen Sounds und wunderbaren Streicherarrangements. Abschließend darf natürlich auch “Enjoy The Silence“ nicht fehlen, welches dargeboten mit Postrockelementen, verschwommenen Klaviersounds Streichern und ausdruckstarkem Gesang dieses Album perfekt beendet.
Natürlich ist Down To The bone ein Album, welches schnell überhört wird. Sylvain Chauveau & Ensemble Nocturne ist es jedoch gelungen, sehr interessante Versionen von sehr bekannten Songs zu gestalten und sie zu einem Postrockalbum mit eigenem Flair zu verarbeiten. Eines der besten Coveralben das ich kenne, mit viel Gefühl und Atmosphäre. Für Postrockfans ebenso geeignet wie für Fans von Depeche Mode.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Stripped |
2 |
The Things you said |
3 |
Home |
4 |
Policy of truth |
5 |
Death´s door |
6 |
(Enjoy) the silence |
7 |
In your room |
8 |
Blasphemous Rummours |
9 |
Freelove |
10 |
Never let me down again |
11 |
Enjoy the silence |
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