Pünktlich zum Oktoberfest bringen die bayerischen Zigeuner von Django 3000 (oder eher ihre Plattenfirma) ihren allseits beliebten Stimmungshit „Heidi“ als erweiterte Digital-EP unter dem Titel Heidi Reloaded heraus. Neben der aktuellen Albumversion befinden sich fünf Coverversionen (mehr oder weniger) befreundeter Bands und Musiker darauf.
Den Anfang machen die Busters, die den schwungvollen Gypsy-Charme des Originals in ein nicht weniger zackiges Ska-Format gepackt haben. Das musikalische Flair bleibt erhalten, der Text wurde Englisch. Nicht schlecht. Auch im beschwingten Bigband-Swing-Sound von Tom Gaebel und seinem Orchester macht die Nummer keine schlechte Figur, auch wenn Sound und Stimmung ganz anders sind.
In die Kategorie verzichtbar fällt dafür das Cover der Kölner Cat Ballou. Der Kölsche Schmäh des Gesangs geht in Ordnung. Der furchtbare Bumms-Beat klingt aber ganz schrecklich nach Kirmes-Techno und insgesamt ist das Ganze ziemlich unwitzig - auch wenn es vielleicht ironisch gemeint sein soll. Ganz anders dagegen die instrumentale Interpretation von Quadra Nuevo. Mit ihrem Weltmusik-Jazz gewinnt die Band dem Song ganz neue, interessante Seiten ab. Mit der Blaskapellen-Version der Marktkapelle Grassau schließt sich dann der Kreis nach Bayern wieder.
Insgesamt eine EP die wahrscheinlich keiner braucht, selbst wenn ein paar Coverversionen davon ganz nett sind. Aber knallharte „Heidi“-Fans können ja mal ein Ohr riskieren. Alle anderen greifen zum aktuellen Django-3000-Album Bonaparty, das nach wie vor eine Empfehlung wert ist!