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Fates Warning
Darkness in a different light
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Neun lange Jahre... Tja, wie die Zeit vergeht. Es war tatsächlich bereits 2004, als die Prog-Metal-Pioniere Fates Warning ihr letztes Album FWX veröffentlichten. Aber eigentlich hätte es schon früher soweit sein sollen. Doch aufgrund angeblicher Terminpläne fasste Bandkopf Jim Matheos den Entschluss die bereits fertig gestellten Songs mit seinem alten Sänger John Arch aufzunehmen, was für die Szene eine mittelschwere Sensation war.
Nun denn, Darkness in a different light klingt jetzt auch wie der weichere, kleine Bruder des 2011er Sympathetic Resonance von Arch/Matheos. Will heißen, der Gitarrist besinnt sich wieder auf sein Hauptinstrument. Statt Keyboard-Sound und Loops bekommt man fast ausschließlich harte Riffs auf die Ohren. Dazu groovt die Rhythmusgruppe aus Joey Vera und Bobby Jarzombek ziemlich charmant und zimmert ein festes Fundament unter die Gitarrenfront von Matheos und Rückkehrer Frank Aresti.
Die Eröffnung „One thousend fires“ legt die Messlatte dann auch gleich ziemlich hoch. Schon lange nicht mehr bekam man Fates Warning in solch komprimierter Form zu hören. Denn wenn auch Disconnected oder A pleasant shade of grey tolle Alben waren: teilweise fehlte ihnen ein wenig die mitreißende Knackigkeit. Das kann man von Darkness in a different light nicht behaupten. Der eine oder andere würde wohl eher das Gegenteil behaupten. Denn geradlinige Metalsongs wie „Firefly“ oder „I am“ sind vordergründig ziemlich simpel und eingängig. Dabei weisen auch diese feine instrumentale Texturen und niveauvoll eingewobene Melodien auf, für die manch andere Band töten würde. Dass es die Band aber immer nicht weit und ausgeklügelt kann, beweist sie mit dem 14-minütigen „And yet it moves“ - einem spannenden, einfallsreichem Epos, das vor Atmosphäre regelrecht strotzt. Richtig gefühlvoll wird es dagegen bei der Akustikballade (!) „Falling“ - eine kleine ruhige Insel in einem emotional aufgeladenen Prog-Metal-Feuerwerk, das zwar den Weg zur Düsternis das eine oder andere Mal streift, aber immer auf der hellen Seite zu stehen scheint.
Mit Darkness in a different light stellen Fates Warning ihre Ausnahmestellung in seiner Szene heraus, die sich nur allzu gerne das Attribut „progressiv“ ans Revers heftet, aber alles andere als fortschrittlich klingt. Eine schöne Rückkehr!
Mario Karl
Trackliste |
1 | One Thousand Fires | 7:20 |
2 |
Firefly | 4:57 |
3 |
Desire | 3:58 |
4 |
Falling | 1:34 |
5 |
I Am | 5:06 |
6 |
Lighthouse | 5:22 |
7 |
Into The Black | 5:07 |
8 |
Kneel And Obey | 5:04 |
9 |
O Chloroform | 4:12 |
10 |
And Yet It Moves | 14:03 |
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Besetzung |
Ray Alder (Gesang)
Jim Matheos (Gitarre)
Joey Vera (Bass)
Bobby Jarzombek (Schlagzeug)
Frank Aresti (Gitarre)
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