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Babi

Botanical


Info
Musikrichtung: Nippon Pop / Art Pop

VÖ: 15.09.2013

(Noble / NBL)

Gesamtspielzeit: 29:35

Internet:

http://www.noble-label.net
http://iambabi.net


Einen sehr interessanten Mix aus Klassik und Elektropop bietet die junge Japanerin Babi mit Ihrem 2. Album Botanical.
Die Dame begann im zarten Alter von 3 Jahren das Klavierspielen und mit 5 Jahren begann sie dann gleich mal zu komponieren.
So hallen dem Hörer hier Pianodominierte, naive kleine Popsongs entgegen, die jedoch eher klassisch instrumentiert sind. Blasinstrumente, Streicher und andere Instrumente bestimmen den Klang der ersten beiden Songs, die auch komposatorisch den Brückenschlag zwischen Klassik und Pop wagen bzw. die Grenzen verschwimmen lassen. Elektronisch beginnt erst der 3. Song Namens “Präparat“, ein beschwingter, moderner Elektrosound und Beat, der jedoch auch schon bald mit der klassischen Variante aus Klavier und Bläsern bereichert wird. Eine feine Mischung zwischen der frühen Björk, den elektronischen Rainbirds und der zugänglicheren Klassik z.B. einer Robert Schumanns.
Im “Fancy Witch“ wird dann eine schöne Harmonie auf dem Klavier im Walzerstil präsentiert. Unterstützt wiederum von Bläsern und zarter Perkussion schunkelt sich die Künstlerin mehrstimmig durch Ihren Feenhaften Artpop.
Besonders schön ist die Klavierballade “Atelier“ gelungen, eine betörend schöne Melodie erklingt verhallend zum Gesang von Babi.
Was die Japanerin auf diesem Album mitunter an Ideen in wenige Minuten packt und wie sie die klassischen Elemente doch immer wieder in poppige Gefilde führt ist schon aller Ehren wert. Ihre vertrackten Kompositionen erinnern durchaus an die einer Kate Bush oder eben Björk, wenn sich auch durch die überwiegend klassischen Instrumentierungen diese Vergleich nicht auf Anhieb heraushören lassen.
Und der Pophörer sei auch vorgewarnt, denn selbst geübte Hörer von eben Kate Bush oder Björk könnten sich ob der doch eher klassischen und mitunter auch schrägen Ausrichtung durchaus schwer tun.
Musikalisch liegt hier ein wunderschönes Album vor, ein Manko ist jedoch auf Albumlänge der für Japanerinnen typisch hohe Frauengesang. Dieser ist auf Albumlänge doch sehr anstrengend und nicht in jeder Stimmungslage erträglich.
Und diese Tatsache wiegt bei Babi leider so schwer, das man mindestens 3 Punkte abziehen muss.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Passiflora4:05
2 Passepied1:15
3 Präparat2:43
4 Insect Collecting3:19
5 Zaubertheater0:38
6 Fancy Witch3:43
7 Lesson3:14
8 Parade1:02
9 Atelier4:32
10 Owl5:04

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