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Die gelbe Reclam-Serie All Time Best geht in die sechste Staffel





Die Reclam-Serie All Time Best hat sich mittlerweile etabliert und geht nun schon in ihre sechste Staffel: diesmal gehen das Alan Parsons Project, Stevie Ray Vaughan, Bill Withers, Billie Holiday, Herbie Hancock und John Denver mit den CDs 28 – 33 optisch aufgepeppt an den Start.

2011 startete diese Veröffentlichungsreihe, bei der Reclam in Zusammenarbeit mit Sony Music eben nicht Literatur-, sondern ausnahmsweise Musik-Klassiker präsentiert. Preislich interessant (alle CDs liegen unter 10 €) werden hier ältere Best-Of-Alben neu im typisch gelben Reclam-Outfit herausgegeben, wobei vor allem die Cover-Gestaltung ihren besonderen Reiz hat. Zu jeder CD gibt es ein ausführliches, 16-seitiges Booklet mit einigen einführenden Worten zur Lebens- bzw. Bandgeschichte, eine Skala mit Ereignissen der Zeitgeschichte, in der die behandelten Künstler aktiv waren sowie eine Reihe von Albumcover-Abbildungen.

Im Herbst 2013 erscheint nun also schon die sechste Staffel und wieder hat man sich wieder genreübergreifend an sehr unterschiedliche Themen herangewagt:


The Alan Parsons Project:
Der schottische Songwriter Eric Woolfson († 2009 ) und der Londoner Toningenieur Alan Parsons (beteiligt u. a. an Alben von The Beatles, Pink Floyd und John Miles) gründeten 1975 The Alan Parsons Project. Mit ihrem Mix aus Synthesizer, echtem Orchester und Gitarrenmusik entwickelten Alan Parsons und Eric Woolfson für die damalige Zeit eine eigene musikalische Richtung und waren mit ihrem Artrock mit Pop-Elementen ihrer Zeit vielleicht sogar voraus. Insbesondere in Deutschland konnten sie mit ihren Konzeptalben große Erfolge feiern - gleich sechs Alben zwischen 1977 („I Robot“) und 1985 („Vulture Culture“) erreichten die Top 3 der deutschen Charts. Diese Zusammenstellung bietet natürlich die absoluten Klassiker „Eye In The Sky“ und „Lucifer“ sowie „I Wouldn't Want To Be Like You“ und „Time“. Ein großer Wermutstropfen ist dagegen das Fehlen des späten Hits „Don’t Answer Me“ aus dem Jahre 1984, da hier leider nur das bereits 1983 erschienende The Best Of-Album eine gelbe Neuauflage erfahren hat, so dass neben dem Debüt Tales Of Mystery And Imagination (1976) auch die späten Scheiben nach 1983 keine Berücksichtigung fanden.

1. I Wouldn't Want To Be Like You 3:09
2. Eye In The Sky 4:36
3. Games People Play 4:25
4. Time 5:05
5. Pyramania 2:44
6. You Don't Believe 4:26
7. Lucifer 4:11
8. Psychobabble 4:50
9. Damned If I Do 4:54
10. Don't Let It Show 4:26
11. Can't Take It With You 4:40
12. Old And Wise 4:04


Stevie Ray Vaughan:

Der Gitarren-Virtuose Stevie Ray Vaughan, der seine Karriere u. a. David Bowie, Jackson Browne, John Hammond und nicht zuletzt natürlich seinem großen Talent verdankt, hat als Bues-Gitarrist große Erfolge verbuchen können. Leider kam der texanische Bluesmann durch einen Helikopterunfall nach einem Konzert viel zu früh ums Leben. Die Reclam-CD ist eine Neuauflage des Greatest Hits -Albums aus dem Jahre 1995 und bietet mit „Love Struck Baby“, „Lenny“, „Couldn't Stand The Weather“ und „Tightrope“ eine schöne Zusammenstellung.

1. Taxman 3:33
2. Texas Flood (mit Double Trouble) 5:20
3. The House Is Rockin' (mit Double Trouble) 2:23
4. Pride And Joy (mit Double Trouble) 3:39
5. Tightrope 4:38
6. Little Wing 6:47
7. Crossfire 4:08
8. Change It (mit Double Trouble) 3:57
9. Cold Shot 3:59
10. Couldn't Stand The Weather 4:40
11. Life Without You 4:16


Bill Withers:

„Ain't No Sunshine“ ist wohl eines der bekannteste Stück von Bill Withers, aber aufgrund der Coverversionen ist dieses Stück wohl deutlich bekannter als der Name des Urhebers. Erst relativ spät mit über 30 Jahren wurde der Sänger, Gitarrist und Songautor von Booker-T. Jones (Booker T. & The MG´s) für die Musikszene entdeckt. Gleich mit dieser Debüt-Single gelang ihm in den USA ein Top 3-Hit. In der Folge schrieb er aber weitere Evergreens (welche ebenfalls zahlreich gecovert wurden), was auf dieser Ausgabe der Reclam-Serie z. B. mit „Use Me“, „Lean On Me“, „Lovely Day“, „Grandma's Hands“ und „Just The Two Of Us“ dokumentiert ist und somit die wichtigsten Stücke des Songwriters beinhaltet.

1. Just The Two Of Us (mit Grover Washington, Jr.) 3:57
2. Use Me 3:41
3. Ain't No Sunshine 2:04
4. Lovely Day 4:11
5. I Want To Spend The Night 3:21
6. Soul Shadows (mit The Crusaders) 3:34
7. Lean On Me 4:17
8. Grandma's Hands 2:00
9. Hello Like Before 5:28
10. Who Is He (And What Is He To You?) 3:13


Billie Holiday:

Auf CD 31 gehen gehen wir ein paar Jahre weiter in die Vergangenheit zurück. Billie Holiday († 1959) war neben Ella Fitzgerald und Sarah Vaughan eine der bedeutendsten Jazzsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Bei Aufnahmen in den 1930er Jahren, bei denen sie frei improvisierte, entwickelte sie ihren eigenen Stil, der zu ihrem Markenzeichen wurde. Ihre letzten Jahre, die vor allem durch ihre Drogensucht geprägt waren, mögen manchen vielleicht etwas an Whitney Houston erinnern. Die Reclam Musik Edition bietet einige ihrer wichtigsten Aufnahmen - von „Strange Fruit“ über „Lover Man“ und „I Loves You, Porgy“ bis „God Bless The Child“.

1. These Foolish Things 3:17
2. Summertime 2:53
3. A Fine Romance 2:50
4. The Way You Look Tonight 2:58
5. I've Got My Love To Keep Me Warm 2:54
6. They Can't Take That Away From Me 3:02
7. I'll Never Be The Same 3:02
8. Nice Work If You Can Get It 3:07
9. Can't Help Lovin' Dat Man 3:14
10. When You're Smiling 2:50
11. Any Old Time 3:10
12. The Very Thought Of You 2:46
13. Strange Fruit 3:10
14. Good Morning Heartache 3:06
15. Georgia On My Mind 3:17
16. All Of Me 3:00
17. Easy Living 3:10
18. God Bless The Child 2:57
19. I Loves You, Porgy 2:55
20. Lover Man (Oh, Where Can You Be)3:14
21. Don't Explain 3:23
22. You're My Thrill 3:21
23. There Is No Greater Love 2:58
24. That Ole Devil Called Love 2:52
25. For All We Know 2:51


Herbie Hancock:

Wir bleiben noch etwas beim Jazz - Nummer 32 der Reclam-Serie bietet mit Herbie Hancock einen echten Veteranen: sein erstes Album erschien bereits 1962, und seitdem, also seit über 50 Jahren, erscheinen immer noch regelmäßig neue Veröffentlichungen des mittlerweile 73-jährigen Jazzpianisten. Für seine Werke erhielt Hancock zwölf Grammys, einen Oscar und unzählige Platzierungen in den Billboard Pop- und Jazzcharts. 2007 wurde seine CD River: The Joni Letters als zweites Jazzalbum in der Grammy-Historie als „Album des Jahres“ ausgezeichnet. Auf dieser gelben CD finden wir Songs wie „Rockit“, „Watermelon Man“, „Chameleon“ und „Autodrive“.

1. Rockit 3:39
2. Autodrive 4:06
3. Hardrock 6:07
4. Chameleon 7:38
5. I Thought It Was You 3:38
6. You Bet Your Love 3:56
7. Watermelon Man 6:22
8. Go for It (Edited Version) 3:24
9. Karabali 5:09
10. Stars in Your Eyes 7:01
11. Motor Mouth 3:55
12. Ready or Not 6:43
13. Doin' It 6:40
14. Vibe Alive 5:25


John Denver:

Wie Stevie Ray Vaughan kam auch John Denver († 1997) bei einem Flugunglück ums Leben – allerdings nicht wie ersterer als Insasse, sondern als Pilot. „Take Me Home, Country Roads“ ist wohl DAS Stück, mit dem man ihn heute noch in Verbindung bringt. Dass er doch mehr als dieses Lied geschrieben hat, ist auf dieser Zusammenstellung zu hören. Neben „Take Me Home, Country Roads“ gibt es mit „Annie's Song“, „Rocky Mountain High“, „Sunshine On My Shoulder“ und „Leaving On A Jet Plane“ weitere Höhepunkte seines Schaffens. Das hier vorliegende Album ist eine Neuauflage von A Song's Best Friend - The Very Best Of und bietet eine gelungene Zusammenstellung von John Denver und ist wohl eines der Höhepunkte der Reclam-Serie.

1. Leaving On A Jet Plane 3:41
2. Take Me Home, Country Roads 3:12
3. Sunshine On My Shoulders 5:13
4. Poems, Prayers and Promises 4:08
5. The Eagle and The Hawk 2:11
6. Rocky Mountain High 4:48
7. Farewell Andromeda 4:04
8. Annie's Song 3:00
9. Back Home Again 4:47
10. Sweet Surrender 5:39
11. Thank God I'm a Country Boy 3:29
12. I'm Sorry 3:32
13. Calypso 3:37
14. Fly Away 4:09
15. Looking For Space 4:00
16. Like A Sad Song 3:43
17. My Sweet Lady 4:27
18. Perhaps Love (mit Placido Domingo) 2:58
19. Shanghai Breezes 3:12
20. Wild Montana Skies (mit Emmylou Harris) 4:03



Die Reihe im Überblick:
Nr. 1: Johnny Cash
Nr. 2: Miles Davis
Nr. 3: Bob Dylan
Nr. 4: Elvis Presley
Nr. 5: Santana
Nr. 6: Simon & Garfunkel
Nr. 7: Leonard Cohen
Nr. 8: Falco
Nr. 9: Rory Gallagher
Nr. 10: Whitney Houston
Nr. 11: Willie Nelson
Nr. 12: Lou Reed
Nr. 13: Billy Joel
Nr. 14: Meat Loaf
Nr. 15: Jimi Hendrix Experience
Nr. 16: Peter Maffay
Nr. 17: Aretha Franklin
Nr. 18: Rio Reiser
Nr. 19: Nena
Nr. 20: Karat
Nr. 21: Earth, Wind & Fire
Nr. 22: Leonard Bernstein
Nr. 23: Boney M.
Nr. 24: The Byrds
Nr. 25: Glenn Gould
Nr. 26: Sade
Nr. 27: Toto
Nr. 28: Alan Parsons Project
Nr. 29: Stevie Ray Vaughan
Nr. 30: Bill Withers
Nr. 31: Billie Holiday Stevie Ray Vaughan
Nr. 32: Herbie Hancock
Nr. 33: John Denver


Jürgen Weber



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